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Die vier edlen Wahrheiten

Seiteninhalt

Einführung
1. Leiden
2. Die Ursache des Leidens
3. Leiden kann enden, Nirvana ist Frieden
4. Der wahre Pfad oder der achtfache Pfad

„Ich lehre über das Leiden und die Möglichkeit, es zu beenden.“
Buddha Shakyamuni

Einführung

Die Belehrungen über die vier edlen Wahrheiten sind unter den ersten der vielen Belehrungen, die Buddha Shakyamuni sieben Wochen, nach dem er die Erleuchtung erlangt hatte, in Sarnath (bei Benares oder Varanasi) gegeben hat. Diese Belehrungen sind bekannt dafür, dass sie die Essenz der buddhistischen Lehre enthalten, ganz gleich, welcher Tradition man folgt.

1. Leiden

Was für ein Leben wir auch immer leben mögen, es hat immer die Natur von Leiden. Selbst dann, wenn wir uns selbst als glücklich bezeichnen, so ist dieses Glück doch vergänglich in seiner Natur. Dies bedeutet, dass wir bestenfalls vorübergehende Freude und vorübergehendes Glück im Leben finden können. Leiden (oder die Unfähigkeit, zufrieden zu sein) kann in drei Arten unterteilt werden:

  • Leiden des Leidens: Dies bezieht sich auf die offensichtlichsten Aspekte des Leidens wie Schmerz, Furcht und mentale Unausgeglichenheit.
  • Leiden an Veränderung: Dies bezieht sich auf die Probleme, die wir mit der Akzeptanz von Veränderung haben. Freude vergeht, nichts bleibt gleich, Vergänglichkeit und Tod sind Bestandteile des Lebens.
  • Alles-durchdringendes Leiden: Dieser Aspekt ist am schwierigsten zu verstehen; dies bezieht sich auf die Tatsache, dass wir immer das Potential zum Leiden haben und wir immer in problematische Situationen geraten können. Sogar der Tod ist keine Lösung, denn wir werden lediglich in einem neuen Körper wiedergeboren, mit dem wir das Gleiche erfahren werden.

Um dies mit den Worten des 7. Dalai Lama aus: „Songs of Spiritual Change“ zu illustrieren:

„Hunderte von Fliegen versammeln sich auf einem Stück verrottendem Fleisch.
Sie genießen es und denken:
Was für ein wunderbares Fest!
Dieses Beispiel passt auf die Dummheit der menschlichen Wesen,
die andauerndes Glück suchen.
Sie versuchen dies in den unterschiedlichsten Arten und Weisen zu erreichen.
Aber noch nie habe ich jemanden befriedigt gesehen.“

Anmerkung: Das Wort „Leiden“ ist eine ungenaue Übersetzung des Sanskrit Wortes „Dukkha“. Aber dieses Wort wird meistens benutzt, weil es an einer genaueren Übersetzung fehlt. „Dukkha“ bedeutet „nicht tolerierbar“, „unerträglich“ oder „schwer zu ertragen“ und kann auch „unperfekt“, „unbefriedigend“ oder „unfähig, vollkommene Freude zu gewähren“ bedeuten. Interessanterweise übersetzen manche Leute das Wort „Dukkha“ auch mit „Stress“.

„Leiden“ ist ein großes Wort innerhalb des buddhistischen Gedankenguts. Es ist sozusagen ein Schlüsselwort und sollte daher ganz verstanden werden.
Das Wort „Dukkha“ bedeutet die tiefe Unbefriedigtheit oder Unzufriedenheit, die ein Teil jedes Momentes ist und die direkt aus der Verwirrung unseres Geistes resultiert. Die Essenz des Lebens ist das Leiden, sagte bereits der Buddha. Auf den ersten Blick scheint dies eine sehr pessimistische Einstellung zu sein. Es scheint uns vielleicht auch unwahr zu sein. Denn es gibt doch viele Zeiten, in denen wir uns glücklich fühlen! Oder nicht? Nein. Es scheint nur so zu sein. Nehmt jeden Moment, in dem Ihr Euch wirklich zufrieden fühlt, und untersucht diesen Moment genau. Tief unter der Freude werdet Ihr das subtile, ständig vorhandene und alles-durchdringende Gefühl der Furcht finden, dass dieser wunderbare Moment enden könnte. Wie viel Ihr auch immer durch diesen Moment gewinnen mögt: Ihr werdet entweder alles davon oder einen Teil davon verlieren oder den Rest Eurer Tage damit zubringen, zu behüten, was Ihr habt und danach streben, noch mehr zu bekommen. Und am Ende werdet Ihr sterben. Am Ende werdet Ihr also alles verlieren. Es ist alles vergänglich.“
Henepola Gunaratana in: „Mindfulness in Plain English“

2. Die Ursache des Leidens

Die Ursache dafür, dass wir Leid erfahren, kommt aus unserem eigenen Geist. Laut dem Buddhismus handelt es sich bei unseren geistigen Problemen und Verwirrungen hauptsächlich um die Folgenden: Anhaftung, Ärger und Ignoranz.

Aufgrund dieser Drei begeben wir uns in Handlungen, die Anderen und uns selbst Probleme bereiten. Mit jeder negativen Handlung erschaffen wir negative Erfahrungen. (Siehe auch die Seite über Karma).
Wie kann uns Anhaftung Leiden verursachen? Wir müssen nur an Schokolade denken. Wie oft geraten wir in Versuchung mehr davon zu essen, als gut für uns ist. Oder als Beispiel meine Lieblingsgeschichte: Die Art und Weise, wie Menschen in Südindien Affen gefangen haben: Jemand nimmt eine Kokosnuss und macht ein Loch hinein. Das Loch darf nur so groß sein, dass ein Affe gerade eben seine Hand hineinquetschen kann. Als Nächstes steckt man eine Süßigkeit in das Loch. Was als Nächstes passiert ist reine Anhaftung (Begierde). Der Affe riecht die Süßigkeit, steckt die Hand in die Kokosnuss, greift nach der Süßigkeit und.... Das Loch ist zu schmal, um die Faust wieder herausziehen zu können. Das Letzte, was ein Affe in solch einer Situation zu tun gedenkt ist, die Süßigkeit loszulassen. So hat er sich mit seiner eigenen Begierde eine Falle gestellt. Oftmals lassen sie nur los, wenn sie einschlafen oder vor Erschöpfung bewusstlos werden. Letztendlich erklärt der Buddha, dass unsere Anhaftung an das Leben uns in der zyklischen Existenz hält. Samsara kann uns keine letztendliche Freude und kein letztendliches Glück bringen.

Wie kann uns Ärger Leiden verursachen? Wie auf der Seite über Karma erklärt wird: Alle unsere Handlungen haben Konsequenzen. Jemandem Leid zuzufügen wird dazu führen, dass wir selbst leiden. Ärger ist einer der Hauptgründe dafür, dass wir Anderen Leid zufügen. So ist er logischerweise auch oft die Ursache für unser eigenes Leid.

Wie kann uns Ignoranz Leid verursachen? Dies kann auf zwei Wegen erklärt werden: Die konventionelle Erklärung ist, dass wir, weil wir nicht allwissend sind, uns ständig in Ärger und unschöne Situationen begeben. Wir realisieren nicht die Konsequenzen all unserer Handlungen, wir verstehen andere Wesen nicht und wir verstehen nicht, weshalb die Welt so ist, wie sie ist. So enden wir häufig in Situationen, in denen wir nicht das Best-mögliche tun. Denkt bloß einen Moment darüber nach, wie oft wir denken: „Wenn ich das nur früher gewusst hätte. . .“.
Der kompliziertere Weg, dies zu erklären, bezieht sich auf den tiefgründigsten Aspekt der buddhistischen Philosophie: Letztendliche Wahrheit oder Leerheit. Dies ist ein großes Thema, und auch nach dem Ihr die Seite über Weisheit gelesen habt, ist es unwahrscheinlich, dass alle Unklarheiten beseitigt sein werden. Es braucht Jahre des Studiums und der Meditation, um diesen subtilen Punkt – die Weisheit der Leerheit – wirklich zu erfassen. Um es einmal sehr einfach zu sagen: Realität ist nicht, was sie zu sein scheint. Da die Realität unterschiedlich ist von dem, was wir glauben, geraten wir in Schwierigkeiten. So lange es uns nicht gelingt, die letztendliche Wahrheit zu realisieren, werden wir in der zyklischen Existenz gefangen sein. Während wir uns in der zyklischen Existenz befinden, werden wir immer irgendeinen Aspekt des Leidens erfahren.

3. Leiden kann enden, Nirvana ist Frieden

Hierin liegt die positivste Nachricht des Buddhismus: Leiden ist immer in der zyklischen Existenz vorhanden, wir können diesen Zyklus von Leid und Schmerz beenden und in das Nirvana eintreten, was ein Zustand über allem Leiden ist. Die Begründung hinter der dritten edlen Wahrheit ist, dass das Leiden und die Ursache des Leidens von dem Zustand unseres eigenen Geistes, von den eigenen Sichtweisen auf und über die Welt, abhängen. Wenn wir also unseren Geist verändern können, dann können wir auch das Leiden beenden.
Wir fügen Anderen und damit uns selbst Leid zu, weil wir es nicht besser wissen, weil unser Geist verwirrt ist und weil wir den Ausweg nicht kennen. Wenn wir vollkommene Weisheit besitzen (die relative und die letztendliche Wahrheit verstehen), dann können wir uns selbst von den Verwirrungen und damit von all unseren Problemen und unserem Leiden befreien. Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, dann können wir die zyklische Existenz verlassen und den Zustand des Nirvana erleben. Bis hier hin ist die Begründung einfach zu begreifen. Wenn wir krank sind, gehen wir zum Arzt. Er weiß (hoffentlich), was uns fehlt, verschreibt Medizin und gibt uns gute Ratschläge. Wenn uns ein spiritueller Lehrer eine Praxis „verschreibt“, mit der wir Weisheit entwickeln können, um uns letztendlich aus dem Leiden zu befreien, so müssen wir diesen Anweisungen folgen, denn sonst wird nichts geschehen. Dies führt uns nun zu der letzten, der vierten, edlen Wahrheit, die von dem Pfad spricht.

4. Der wahre Pfad oder der achtfache edle Pfad

Wenn wir in der Lage sind, unseren Körper und unseren Geist zu kontrollieren, so dass wir Anderen nützen anstatt ihnen Schaden zuzufügen, und wenn wir Weisheit in unserem Geist entwickelt haben, können wir unser Leid und unsere Probleme beenden. Der Buddha hat den Pfad, mit dem dieses Ziel zu realisieren ist, in dem achtfachen edlen Pfad zusammengefasst:

  1. Rechter Gedanke: Habgier, den Wunsch, Anderen zu schaden und falsche Sichtweisen vermeiden.
  2. Rechte Rede: Lügen, spaltende Rede und scharfe Rede vermeiden.
  3. Rechte Handlung: Töten, Stehlen und sexuelles Missverhalten vermeiden.
  4. Rechte Lebensführung: Ein Leben mit den rechten Einstellungen über den Geist, die Rede und den Körper führen.
  5. Rechtes Verständnis: Echte Weisheit entwickeln.
  6. Rechte Anstrengung: Wir müssen mit freudigem Streben auf dem Pfad voranschreiten.
  7. Rechtes Gewahrsein: Über das „Hier“ und „Jetzt“ gewahr sein, anstatt sich über das „dort“ und „dann“ Gedanken zu machen.
  8. Rechte Konzentration: einen steten, ruhigen und aufmerksamen Geist haben.

Der Buddha hat erläutert, dass wir anhand der vier folgenden Merkmale feststellen können, ob wir in Übereinstimmung mit dem achtfachen Pfad praktizieren: Glück, Mitgefühl, Liebe und freudige Anstrengung.

Nur zum Spaß

Wir werden nackt, nass und hungrig geboren, und werden dann auf den Hintern geschlagen...
Danach wird es schlimmer.
Unbekannt

Probleme wiedersprechen den Naturgesetze: sie kommen aus dem Nichts zum vorschein, und werden dann unveränderlich.
Unbekannt

"Das Leben is wie eine Tasse Kaffee."
"Wieso?"
"Ich hasse Kaffee."
Unbekannt

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Letzter Änderung: February 6, 2011