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Das Verhalten im alltäglichen Leben

Seiteninhalt
Weshalb man ein spirituelles Leben führen sollte
Gesundes Verstand
Ethik und Gelübde
Aber ich tue doch niemals schreckliche Dinge...
Die acht weltlichen Dharmas
Keine Zeit für Praxis
Die geheimen guten Taten (von Geri Larkin)
Meditiert zu jeder Zeit

 “Verübe keine negativen Taten,
Sondern sammelt tugendhafte Taten an.
Zähmt und übt Euren eigenen Geist.“

Shakyamuni Buddha

Weshalb man ein spirituelles Leben führen sollte

Einmal wandte sich der Buddha in folgender Weise an seine Schüler: „Mönche, es ist möglich, dass Euch Asketen, die zu anderen Sekten gehören, fragen werden, was der Sinn eines spirituellen Lebens nach den Lehren des Buddha ist.“ Die Mönche blieben still. Dann fuhr der Buddha fort: „Ihr solltet ihnen antworten: „Es ist gut, um Dinge zu verstehen, die verstanden werden sollten. Welche Dinge sollten vollkommen verstanden werden? Es sind die fünf Zustände des Anhaftens: materielle Form, Gefühl, Wahrnehmungen, begriffliche Wahrnehmungen und Bewusstsein.“.“ Der Pfad des Buddha ist ein Pfad des Verstehens. Dieses Wissen ist nicht bloß eine Ansammlung von Konzepten oder Wissen. Es ist vielmehr eine Einsicht in die wahre Natur unserer Existenz. Dieses Verständnis bringt Befreiung, die Befreiung des Geistes aus allen Banden und das Vergehen des Leidens. Der Buddha bietet uns die Lehren (den Dharma) an als ein Licht, auf das wir unseren Fokus richten und an dem wir uns orientieren können.
Unsere Erfahrungen und unsere Existenz zu verstehen beinhaltet zwei Stufen:

  • Wir müssen in die Aufmachung unseres Seins schauen, um zu verstehen, wodurch unsere Existenz geschieht, wir müssen sie mental genauestens untersuchen, um zu sehen, wie sie arbeitet, sie dann wieder zusammen packen und sehen, wie es zusammen passt.
  • Wir müssen unsere Erfahrungen untersuchen, um ihre meist verborgene Gestalt zu verstehen.

Aus: „The true nature of existence“ – von Bhikkhu Bodhi

Gesundes Verstand

Die Grundlage der Meditation ist nicht nur das bloße Dasitzen in stiller Meditation, sondern gesundes Verstand. Wenn wir uns arrogant und selbstsüchtig verhalten, was können wir dann von den Leuten um uns herum erwarten?
Eine nette Erklärung dazu aus: „Taming the mind“ von Thubten Chodron:

„Nach Eurer Morgenmeditation habt Frühstück. Eure Familie am Morgen zu grüßen ist auch Teil der Dharma Praxis. Viele Menschen sind muffelig am Morgen. Viele sitzen einfach am Frühstückstisch, überfliegen die Zeitung oder lesen die Rückseitenbeschriftung des Müsli-Pakets. Wenn ihre Kinder sie mit hellen, strahlenden Augen grüßen, brummeln sie etwas und lesen weiter, ohne aufzuschauen. Wenn ihr Partner ihnen eine Frage stellt, antworten sie nicht, oder sie schauen ihn an mit einem Ausdruck in den Augen, der besagt: „Stör’ mich nicht.“ Später wundern sie sich dann einmal, weshalb sie Schwierigkeiten in der Familie haben! ... Es ist leicht, den Kindern Befehle zu erteilen wie: „Steh auf!“, „Putz dir die Zähne!“, „Was hast du dir da angezogen? Es sieht schrecklich aus! Zieh sofort etwas Anderes an!“ „Hör auf, herum zu spielen und frühstücke endlich.“, „Beeile dich und gehe zur Schule!“. Viele Kinder werden auf diese Weise nicht gehorchen. Aber wenn man seine Kinder mit Liebe begrüßt und ihnen hilft, alles in ihrer Morgen-Rutine geregelt zu bekommen, wird es ihnen besser gehen,allen wird es besser gehen.“

S.H. der Dalai Lama aus „A Policy of Kindness:

"Wenn wir meditieren, so erlangen wir mehr und mehr die Kontrolle über uns und unsere Handlungen. Wir hören auf damit, Handlungen zu tun, die Andere verletzen und ihnen Schaden zufügen. Dies ist defensiv. Anschließend, wenn wir eine wirkliche Qualifizierung entwickelt haben, sollten wir Anderen aktiv helfen. In der ersten Entwicklungsphase wollen wir oft alleine sein mit unserer inneren Entwicklung; aber nach dem wir Vertrauen und Kraft entwickelt haben, müssen wir in der Gesellschaft bleiben, immer wieder Kontakt suchen und der Gesellschaft in jeder erdenklichen nützlichen Weise dienen – Gesundheit, Erziehung, Politik oder was auch immer.

Es gibt Menschen, die sich für religiös halten. Sie zeigen dies, in dem sie sich in einer bestimmten Weise kleiden, ein besonderes Leben lebend und sich selbst vom Rest der Gesellschaft trennen. Das ist falsch. Eine Art des Geistestraining besagt: „Transformiere deinen inneren Standpunkt, aber lasse deine äußere Erscheinung, wie sie ist.“ Das ist wichtig. Denn der Zweck des Praktizierens des großen Fahrzeugs ist die Sorge für die Welt. Ihr solltet Euch nicht von der Gesellschaft zurückziehen. Um zu helfen, um zu dienen, müsst Ihr in der Gesellschaft bleiben."

Ethik und Gelübde

Viele von uns mögen zögern, etwas über Ethik und Moral zu lesen. Aber laut des Buddhismus ist es gerade die fehlende Selbstkontrolle, die uns so viele Probleme im Leben macht. Hoffentlich werden all die Gelübde und all die Regeln euch niemals davon abhalten, genauestens zu untersuchen, was es genau mit ihnen auf sich hat. Sie sollten nicht einfach akzeptiert und ihnen sollte nicht einfach blind gefolgt werden. Sie müssen wirklich verstanden werden, und dann werdet Ihr plötzlich feststellen, dass Ihr einfach nach ihnen leben könnt.

Die Hauptübung des Buddhismus dreht sich darum, den eigenen Geist in all seinen Zuständen und Seinsformen zu untersuchen. Die Methode, mit der dies hauptsächlich getan wird, ist die Meditation. Wir müssen den „Feind“ in unserem Inneren zunächst einmal kennen, bevor wir ihn unterwerfen können. Ohne positive Resultate, die aufgrund unseres Karmas entstehen, ist spiritueller Fortschritt jedoch unmöglich. So mögt Ihr beispielsweise planen, ein Retreat zu machen, doch dann werdet Ihr plötzlich krank; dies geschieht aufgrund von Karma, und Ihr werdet kein Retreat machen. Die Praxis von Ethik und positivem Verhalten wird uns davon abhalten, negative Handlungen zu begehen.

Ethisches Verhalten wird als die Basis jedes spirituellen Pfades bezeichnet. Ein Leben, das vomTöten, Stehlen und Lügen bestimmt ist, ist sicher nicht besonders zuträglich für inneren Frieden und die Entwicklung von Mitgefühl. Der Buddha erklärte in diesem Zusammenhang den achtfachen Pfad (rechte Ansicht, rechte Entschluss, rechte Rede, rechtes Verhalten, rechtes Leben/Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Bewusstheit und rechte Sammlung) als eine Richtlinie für reines Verhalten. Wenn Ihr danach strebt, Buddhaschaft zu erlangen, um Anderen wirklich helfen zu können, dann könnt Ihr auch die 37 Praktiken der Bodhisattvas versuchen: die sechs Paramitas (Großzügigkeit, Ethik, Geduld, Anstrengung, Konzentration und Weisheit und die weiteren Punkte, die dazu gehören).

Auf anderen Seiten dieser Website können detaillierte Informationen über die unterschiedlichen Gelübde gefunden werden. Siehe die Seiten über: Zuflucht, Sangha, Mitgefühl, und das ausfuhrliche Dokument buddhistische Gelübde.

Gelübde sind dazu da, den Fokus des Geistes auf Achtsamkeit über unsere mentalen und physischen Zustände zurichten. Darüber hinaus kreiert das Einhalten der Gelübde sehr viel positives Karma, was uns Fortschritt auf dem spirituellen Pfad erlaubt. Wenn jemand nicht tötet, obwohl er kein Gelübde diesbezüglich abgelegt hat, kreiert diese Person einfach kein Karma. Wenn jemand jedoch das Gelübde abgelegt hat, nicht zu töten, so kreiert dieser Jemand 24 Stunden am Tag positives Karma, in dem er sich einfach an sein Gelübde hält.

All diesen Praktiken ist gemeinsam, dass wir mit ihnen den Geist und unsere Absichten kontrollieren; unser Verhalten dahingehend zu verändern, dass wir Anderen kein Leid zufügen, sondern ihnen helfen.

„Erobere den wütenden Mann durch Liebe.
Erobere den ill-natured Mann mit Gutheit.
Erobere einen Geizhals mit Großzügigkeit.
Erobere den Lügner mit der Wahrheit.„
Aus dem Dhammapada

Aber ich tue doch niemals schreckliche Dinge...

„Bitte verletzt Andere nicht...
Bitte arbeite mit Menschen und seid hilfreich für sie.
Eine riesige Anzahl von Menschen benötigt Eure Hilfe.
Bitte versucht, ihnen zu helfen, zum Wohle der Gutheit.
Sammelt nicht einfach Weisheiten an – eine nach der Anderen.
Sitzt nicht bloß auf einem Meditationskissen.
Sondern geht hinaus und helft Anderen, wenn Ihr es vermögt.
Das ist das Wichtigste.
Eure Hilfe muss nichts Großes sein.
Beginnt mit Euren Freunden und Euch selbst.
Wir sind verantwortlich für diese Welt.”
Chögyam Trungpa aus „Great Eastern Sun: The Wisdom of Shambhala“

Zwei psychologisch/soziologische Experimente:

1. Bitte nehmt Euch ein wenig Zeit, um über das Forschungsexperiment von Stanley Milgram aus 1963 nachzudenken:

Die Testpersonen erschienen auf eine Werbeanzeige hin, die lautete: „Nehmen Sie an dem Experiment für 4$ in der Stunde teil.“ Es wurde ihnen erklärt, dass sie die „Meister“ des Experiments seien, während sich die „richtigen“ Testpersonen in einem Nebenraum befanden und an Geräte angeschlossen wären die Elektroschocks abgeben konnten. Man wolle damit herausfinden, ob Menschen besser lernen, wenn sie bestraft werden.
Wann immer die Person eine falsche Antwort auf eine Frage gab, sollte der „Meister“ einen Knopf drücken, um einen Elektroschock auszulösen. Damit auch der „Meister“ eine Ahnung davon bekam, was die Testperson erleiden musste, erhielt er/sie im selben Moment einen sehr unangenehmen Elektroschock von 45 Volt. Jedes mal, wenn die andere Person falsch antwortete, wurde ihnen ein Schock gegeben, der 15 Volt höher war als der Vorhergehende. Von 15 bis 400 Volt. Die Personen schrien. Auf der höchsten Stufe konnten sie nicht verletzt werden.
Das Interessante an diesem Versuch: Die „andere Person“ im Nebenzimmer war ein Schauspieler, der überhaupt keine Schocks erhielt, die wirklichen Testpersonen waren die Meister, die die Schocks gaben. In dem Experiment ging es einzig darum herauszufinden, wie weit die „Meister“ gehen würden.
Das wirklich schockierende bei diesem Experiment war, dass zwei Drittel der Testpersonen weitermachen würden (wenn auch schwitzend und nervös) nach einer kleinen Aufforderung des Testleiters, dass sie weitermachen sollten. Dies bedeutet, dass mindestens einmal zwei Drittel der Leute mögliche Folterer sind, die nur eine kleine Ermutigung benötigen um damit fortzufahren, wenn sie einmal begonnen haben. Das Experiment machte nicht klar, ob die Leute wirklich so „schlecht“ sind oder einfach nur leicht beeinflussbar. Aber es bringt einen zum Nachdenken...

2. Falls Ihr denkt, dass das obere Experiment nicht repräsentativ ist; bitte reflektiert einen Moment über das folgende Experiment, das nicht weniger schockierend sein dürfte. Das Konzept der deutsche Film „Das Experiment“ stammt aus dieses tatsächliche Experiment.
Vor etwa 30 Jahren führte Professor Philip Zimbardo dieses Experiment in der Stanford Universität durch. 24 Personen wurden in ein fiktives Gefängnis gebracht (das sich in der Universität befand). Die Personen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die „Wärter“ bekamen eine Uniform, ein Abzeichen, Handschellen und dunkle Sonnenbrillen. Die „Gefangenen“ waren lediglich in T-Shirts gekleidet und wurden in Zellen gefangen gehalten. Der Professor beabsichtigte, sie über die Dauer von zwei Wochen mit Hilfe von Video Kameras zu beobachten. Bereits nach sechs Tagen musste das Experiment jedoch gestoppt werden, da die Wärter die Gefangenen schrecklich behandelten – Das Experiment war zu grausamem und tödlichem Ernst geworden. Um vom Ende zu zitieren: „Wir haben eine überwältigend machtvolle Situation geschaffen, eine Situation, in der sich die Gefangenen wie völlig abgehoben verhielten und sich wie Psychopathen verhielten und in welcher manche der Wärter sich sadistisch zu verhalten begonnen hatten."

„Tut Euer Bestes und tut es in Übereinstimmung mit Eurem inneren Standard. Tut es nicht, nur weil es die Gesellschaft vorschreibt oder Euch jemand sagt, wie es „richtig“ ist.“
S.H. der Dalai Lama

Die acht weltlichen Dharmas

Diese acht mentalen Stadien zu vermeiden wird im Buddhismus als sehr wichtig angesehen. Sie beschreiben die Aktivitäten, die wir in Zusammenhang mit den kurzzeitigen Genüssen des Lebens entwickeln. Diese enden nämlich häufig nicht in Genuss...
Die acht weltlichen Dharmas sind die Folgenden:

Wert darauf legen, zu Bekommen, was du willst und zu vermeiden, was du nicht willst.
Dauerhaftes Glück suchen und Unglück vermeiden.
Berühmtheit wollen und nicht unbekannt sein wollen.
Lob wollen und nicht die Schulkd bekommen.

Aus der Sichtweise von Karma, verhalten wir uns gewöhnlich entgegengesetzt zu unseren Zielen, denn in dem wir bekommen was wir wollen, müssen wir Anderen geben, was sie wollen. Um zu vermeiden, dass wir bekommen, was wir nicht wollen, sollten wir vermeiden Anderen das zu geben, was sie nicht wollen. Und so weiter.

Dies ist ein wirklich sehr gutes Thema für die Meditation.
So könnt Ihr Euch beispielsweise fragen:

  • „Gebe ich Anderen oft Glück oder unangenehme Erfahrungen?“
  • „Helfe ich Anderen, die nicht glücklich sind?“
  • „Wie oft beklage ich, was andere Leute tun, anstatt sie zu loben?“
  • „Was kann ich mit Berühmtheit tun? Was wird Berühmtheit mir bringen?“
  • „Was wird mir nützlich sein, wenn ich sterbe?“

„Spirituelle Praxis ist am Anfang schwer. Ihr fragt Euch vielleicht, wie um alles in der Welt Ihr das tun sollt. Aber wenn Ihr Euch daran gewöhnt, wird die Praxis immer leichter. Seid nicht zu träge und strengt Euch nicht zu sehr an. Wenn Ihr in Übereinstimmung mit Euren eigenen Fähigkeiten praktiziert, werdet Ihr mehr und Mehr Freude darin finden. Wenn Ihr innere Kraft gewinnt, werden auch Eure Aktivitäten noch viel besser sein.“
S.H. der Dalai Lama

Eine Geschichte von dem Zen Meister Hsing Yun aus "Merit Times":

Die acht Winde können mich nicht bewegen

"Su Dongpo (ein berühmter buddhistischer Dichter) aus der Song Dynastie war einer Planstelle in Guazhuo zugewiesen worden, die sich am nördlichen Ufer des Yangtze Fluss befand. Auf der anderen Seite des Flusses, am südlichen Ufer, befand sich der Jinshan (goldener Berg) Tempel, wo Chan Meister Foyin lebte. Eines Tages, als er sich sehr fortgeschritten in seiner Praxis fühlte, schrieb er ein Gedicht und bat seinen Diener, es zu Chan Meister Foyin zu senden. Das Gedicht lautete wie folgt:

„Mich mit meinem höchsten Respekt verbeugend,
Vor der Deva der Devas,
Dessen Licht das ganze Universum erfüllt,
Die acht Winde können mich nicht bewegen,
Weil ich auf einer goldenen purpuren Lotusblüte sitze.

(„Deva der Devas“ bezieht sich hier auf Buddha, der eigentlich kein Gott ist, sondern der alle Götter übertrifft und „der Lehrer aller Wesen und Götter“ ist.
„Die acht Winde“ sind die acht weltlichen Bedingungen – Gewinn und Verlust, Berühmtheit und nicht-berühtheit, Lob und blame, Genuss und Schmerz.
„Die goldene purpure Lotusblüte“ ist ein Symbol der Reinheit und ein Tron von spiritueller Erreichung.)

Nach dem er das Gedicht erhalten und gelesen hatte, hob Chan Meister Foyin die Feder und schrieb ein Wort als seinen Kommentar. Als der Diener mit dem Gedicht zurück kehrte, erwartete Su Dongpo, der Worte des Lobes erwartete, ihn schon sehnsüchtig. Er las schnell den Kommentar. Auf dieser sonst völlig leeren Seite stand nichts weiter geschrieben als das Wort: „Furz!“. Er wurde wütend.
Er lieh sich ein Boot aus und überquerte den Fluss, um mit Chan Meister Foyin zu streiten. Als er ankam, wartete der Meister bereits auf ihn. Su Dongpo sagte: „Meister, wir sind so gute Dharma Freunde! Es ist gut, dass du mir kein Kompliment über meine Arbeit gemacht hast. Aber wie hast du mich so beleidigen können?“
So, als wäre nichts passiert, fragte der Meister: „Wie habe ich dich denn beleidigt?“
Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen zeigte ihm Su Dongpo das Wort auf der Seite.
Aus vollem Herzen lachend sagte der Meister: „Oh! Hast du nicht gesagt, dass die acht Winde dich nicht bewegen könnten? Wie konntest du dann nur über den Fluss kommen, nur weil ich dir das gesendet habe?“
Als er hörte, was ihm der Meister sagte, hat er sich zu tiefstem geschämt.“

Keine Zeit für Praxis...

Frage:
„“Es ist wohlbekannt, dass Sie sehr viel zu tun haben. Könnten Sie einer Laien Person mit einem Zuhause, einer Familie und Arbeit einen Rat geben, wie man Dharma praktizieren sollte.“

S.H. der Dalai Lama:

„Meine westlichen Freunde fragen mich oft nach der schnellsten, einfachsten meist effektivsten und billigsten Art und Weise, den Dharma zu praktizieren! Ich glaube, dass es unmöglich ist, einen solchen Weg zu finden! Vielleicht ist das ein Zeichen des Versagens!
Wir sollten wohl verstehen, dass den Dharma zu praktizieren etwas ist, dass 24 Stunden am Tag getan werden sollte. Das ist der Grund, weshalb wir unterscheiden zwischen eigentlichen Meditationen und der sogenannten Nachmeditation; in beiden Fällen sollten wir vollends in der Dharma Praxis sein. Man könnte sagen, dass die Nachmeditationen der Test dafür sind, wie viel die Meditation gebracht hat. In der Meditation laden wir unsere Batterie sozusagen auf, so dass wir danach besser mit unserem Alltagsleben umgehen können.
Der Grund, weshalb man Batterien auflädt ist es, dass sie hinterher besser funktionieren, nicht wahr? Genauso ist es mit der Meditationspraxis. Als menschliches Wesen können wir die Alltäglichkeiten nicht vermeiden. Wir sollten in der Lage sein, in Übereinstimmung mit dem Dharma zu leben. Als ein Anfänger in der Meditation braucht man natürlich Phasen der konzentrierter Meditation. Aber irgendwann solltet Ihr in der Lage sein, Eure täglichen Aktivitäten in Übereinstimmung mit dem Dharma zu leben.
All dies läuft darauf hinaus, eine Anstrengung für den Fortschritt zu entwickeln. Ohne eine Anstrengung ist es uns nicht möglich, den Dharma in unser Leben zu integrieren. Nur ein kurzes Gebet, eine kurze Rezitation und eine Mantra Rezitation sind nicht genug. Weshalb nicht? Weil dies nicht unseren Geist verändern kann. Unsere negativen Emotionen sind so machtvoll, dass kontinuierliche Anstrengung erforderlich ist, um gegen sie vorzugehen. Wenn wir kontinuierlich praktizieren, dann können wir uns definitiv verändern.“

Geheime gute Taten

„Wenn wir bescheiden sind, ist jeder ein potentieller bester Freund und unsere Großzügigkeit wächst natürlich. Wir wollen Dinge tun, um zu helfen. Eine wunderbare Zen Tradition wird inji-gyo genannt“, oder geheime gute Taten. Die Tugend, die man durch die Ausübung geheimer guter Taten ansammelt, wird als großartig angesehen. Wenn wir in einem Kloster sind und ganz genau hinsehen, mag uns vielleicht ein Mönch auffallen, der heimlich die Robe eines Anderen ausbessert oder sie zum Waschhaus trägt. In unserem Kloster finde ich häufig einfach so Schokolade oder ein nicht-unterschriebenes wunderschönes Gedicht. Manchmal sind die Badezimmer wunderbar sauber gemacht worden. Und Blumen erscheinen spontan im Garten des Nachbarn, Dank der Kinder imKloster. Kleine, geheime und so gute Taten. Das ist so schön. Bei diesen Taten kann man nichts Anderes tun als zu lächeln.“
Geri Larkin in "Tap Dancing in Zen"

Bescheidenheit ist die Grundlage aller Tugend.
Lasst Eure Nachbarn Euch entdecken, bevor Ihr Euch ihnen bekannt macht.
Ein edles Herz drängt sich niemals nach vorn.
Seine Worte sind wie seltene Juwelen; selten und von großem Wert.
Zengetsu

Meditiert zu jeder Zeit

Aus: "Dipa Ma, The Life and Legacy of a Buddhist Master":

“Praktiziert jetzt. Denkt nicht, dass Ihr es später tun werdet.“
Dipa Ma gab zu bedenken, dass, wenn wir wirklich Frieden wollen, wir regelmäßig praktizieren müssen. Sie bestand darauf, dass Schüler jeden Tag Zeit für Meditationspraxis finden müssen. Und sei es nur für fünf Minuten. Wenn dies unmöglich sein sollte, so riet sie: „Wenigstens, wenn ihr in der Nacht im Bett liegt, bemerkt ein Ein- und ein Ausatmen, bevor ihr einschlaft.“

Dipa Ma empfahl ihren Schülern sehr dringend, jeden Augenblick in ihrem Leben zur Meditationspraxis zu machen.

„Viele von uns sind so beschäftigt, dass sie es schwer finden, für Meditation Zeit zu erübrigen. Aber wenn man beschäftigt ist, dann ist eben Beschäftigung die Meditation. Wenn man seine Socken anzieht, etwas liest, herumläuft – Man muss immer achtsam sein. Dann ist alles Meditation.“

Für Dipa Ma war Achtsamkeit nicht etwas was sie tat, sondern sie war es.

Dipa Ma machte immer wieder deutlich, dass nichts Falsches an dem Geist ist, der immer wieder wandert. „Es geschieht jedem und ist ganz normal.“

„Es gibt nichts, an dem unser Geist anhaften müsste“, machte Dipa Ma immer wieder deutlich. „Aber wir können alles im Leben benutzen. Das Leben ist nicht dazu da, verworfen zu werden. Es ist da. Und so lange das Leben hier ist und wir hier sind, können wir das Beste daraus machen.“

„... Lebt einfach. Ein Leben so einfach wie möglich zu leben ist gut für alles. Zu viel Kompliziertheit im Leben ist ein Hindernis.“

„... Wenn Ihr die Wesen um Euch herum segnet, so wird Euch dies inspirieren, in jedem Augenblick aufmerksam zu sein.“

Nur zum Spaß

Das sind meine Prinzipien. Wenn Sie diese nicht mögen, habe ich auch Andere.
Groucho Marx

Ich glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel.
Mahatma Gandhi

Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zuviel Zeit, die wir nicht nutzen.
Lucius Annaeus Seneca

Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer von der Gefahr des Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten Fällen auf - zu lesen.
Winston Churchill

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Letzter Änderung: March 29, 2008