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Die
vier edlen Wahrheiten
„Ich lehre über das Leiden
und die Möglichkeit, es zu beenden.“
Buddha Shakyamuni Einführung
Die Belehrungen über die vier edlen Wahrheiten sind unter den ersten der vielen Belehrungen, die Buddha Shakyamuni sieben Wochen, nach dem er die Erleuchtung
erlangt hatte, in Sarnath (bei Benares oder Varanasi) gegeben hat. Diese Belehrungen sind
bekannt dafür, dass sie die Essenz der buddhistischen Lehre
enthalten, ganz gleich, welcher Tradition man folgt. 1. Leiden
Was für ein Leben wir auch immer leben mögen,
es hat immer die Natur von Leiden. Selbst dann, wenn wir uns selbst
als glücklich bezeichnen, so ist dieses Glück doch vergänglich
in seiner Natur. Dies bedeutet, dass wir bestenfalls vorübergehende
Freude und vorübergehendes Glück im Leben finden können.
Leiden (oder die Unfähigkeit, zufrieden zu sein) kann in drei
Arten unterteilt werden:
-
Leiden des Leidens: Dies
bezieht sich auf die offensichtlichsten Aspekte des Leidens
wie Schmerz, Furcht und mentale Unausgeglichenheit.
-
Leiden an Veränderung:
Dies bezieht sich auf die Probleme, die wir mit der Akzeptanz
von Veränderung haben. Freude vergeht, nichts bleibt gleich,
Vergänglichkeit und Tod sind Bestandteile des Lebens.
-
Alles-durchdringendes Leiden:
Dieser Aspekt ist am schwierigsten zu verstehen; dies bezieht
sich auf die Tatsache, dass wir immer das Potential zum Leiden
haben und wir immer in problematische Situationen geraten können.
Sogar der Tod ist keine Lösung, denn wir werden lediglich
in einem neuen Körper wiedergeboren, mit dem wir das Gleiche
erfahren werden.
Um dies mit den Worten des 7. Dalai Lama aus: „Songs of Spiritual
Change“ zu illustrieren:
„Hunderte von Fliegen versammeln sich auf einem Stück
verrottendem Fleisch.
Sie genießen es und denken:
Was für ein wunderbares Fest!
Dieses Beispiel passt auf die Dummheit der menschlichen Wesen,
die andauerndes Glück suchen.
Sie versuchen dies in den unterschiedlichsten Arten und Weisen
zu erreichen.
Aber noch nie habe ich jemanden befriedigt gesehen.“
Anmerkung: Das Wort „Leiden“
ist eine ungenaue Übersetzung des Sanskrit Wortes „Dukkha“.
Aber dieses Wort wird meistens benutzt, weil es an einer genaueren
Übersetzung fehlt. „Dukkha“ bedeutet „nicht
tolerierbar“, „unerträglich“ oder „schwer
zu ertragen“ und kann auch „unperfekt“, „unbefriedigend“
oder „unfähig, vollkommene Freude zu gewähren“
bedeuten. Interessanterweise übersetzen manche Leute das Wort
„Dukkha“ auch mit „Stress“.
„Leiden“ ist ein großes Wort
innerhalb des buddhistischen Gedankenguts. Es ist sozusagen ein
Schlüsselwort und sollte daher ganz verstanden werden.
Das Wort „Dukkha“ bedeutet die tiefe Unbefriedigtheit
oder Unzufriedenheit, die ein Teil jedes Momentes ist und die
direkt aus der Verwirrung unseres Geistes resultiert. Die Essenz
des Lebens ist das Leiden, sagte bereits der Buddha. Auf den ersten
Blick scheint dies eine sehr pessimistische Einstellung zu sein.
Es scheint uns vielleicht auch unwahr zu sein. Denn es gibt doch
viele Zeiten, in denen wir uns glücklich fühlen! Oder
nicht? Nein. Es scheint nur so zu sein. Nehmt jeden Moment, in
dem Ihr Euch wirklich zufrieden fühlt, und untersucht diesen
Moment genau. Tief unter der Freude werdet Ihr das subtile, ständig
vorhandene und alles-durchdringende Gefühl der Furcht finden,
dass dieser wunderbare Moment enden könnte. Wie viel Ihr
auch immer durch diesen Moment gewinnen mögt: Ihr werdet
entweder alles davon oder einen Teil davon verlieren oder den
Rest Eurer Tage damit zubringen, zu behüten, was Ihr habt
und danach streben, noch mehr zu bekommen. Und am Ende werdet
Ihr sterben. Am Ende werdet Ihr also alles verlieren. Es ist alles
vergänglich.“
Henepola Gunaratana in: „Mindfulness in Plain English“
2. Die Ursache des Leidens
Die Ursache dafür, dass wir Leid erfahren,
kommt aus unserem eigenen Geist. Laut dem Buddhismus handelt es
sich bei unseren geistigen Problemen und Verwirrungen hauptsächlich
um die Folgenden: Anhaftung, Ärger
und Ignoranz.
Aufgrund dieser Drei begeben wir uns in Handlungen,
die Anderen und uns selbst Probleme bereiten. Mit jeder negativen
Handlung erschaffen wir negative Erfahrungen. (Siehe auch die Seite
über Karma).
Wie kann uns Anhaftung Leiden verursachen? Wir müssen nur an
Schokolade denken. Wie oft geraten wir in Versuchung mehr davon
zu essen, als gut für uns ist. Oder als Beispiel meine Lieblingsgeschichte:
Die Art und Weise, wie Menschen in Südindien Affen gefangen
haben: Jemand nimmt eine Kokosnuss und macht ein Loch hinein. Das
Loch darf nur so groß sein, dass ein Affe gerade eben seine
Hand hineinquetschen kann. Als Nächstes steckt man eine Süßigkeit
in das Loch. Was als Nächstes passiert ist reine Anhaftung
(Begierde). Der Affe riecht die Süßigkeit, steckt die
Hand in die Kokosnuss, greift nach der Süßigkeit und.... Das Loch ist zu schmal, um die Faust wieder herausziehen zu
können. Das Letzte, was ein Affe in solch einer Situation zu
tun gedenkt ist, die Süßigkeit loszulassen. So hat er
sich mit seiner eigenen Begierde eine Falle gestellt. Oftmals lassen
sie nur los, wenn sie einschlafen oder vor Erschöpfung bewusstlos
werden. Letztendlich erklärt der Buddha, dass unsere Anhaftung
an das Leben uns in der zyklischen Existenz hält. Samsara kann
uns keine letztendliche Freude und kein letztendliches Glück
bringen.
Wie kann uns Ärger Leiden verursachen? Wie
auf der Seite über Karma erklärt
wird: Alle unsere Handlungen haben Konsequenzen. Jemandem Leid zuzufügen
wird dazu führen, dass wir selbst leiden. Ärger ist einer
der Hauptgründe dafür, dass wir Anderen Leid zufügen.
So ist er logischerweise auch oft die Ursache für unser eigenes
Leid.
Wie kann uns Ignoranz Leid verursachen? Dies kann
auf zwei Wegen erklärt werden: Die konventionelle Erklärung
ist, dass wir, weil wir nicht allwissend sind, uns ständig
in Ärger und unschöne Situationen begeben. Wir realisieren
nicht die Konsequenzen all unserer Handlungen, wir verstehen andere
Wesen nicht und wir verstehen nicht, weshalb die Welt so ist, wie
sie ist. So enden wir häufig in Situationen, in denen wir nicht
das Best-mögliche tun. Denkt bloß einen Moment darüber
nach, wie oft wir denken: „Wenn ich das nur früher gewusst
hätte. . .“.
Der kompliziertere Weg, dies zu erklären, bezieht sich auf
den tiefgründigsten Aspekt der buddhistischen Philosophie:
Letztendliche Wahrheit oder Leerheit. Dies ist ein großes
Thema, und auch nach dem Ihr die Seite über Weisheit
gelesen habt, ist es unwahrscheinlich, dass alle Unklarheiten beseitigt
sein werden. Es braucht Jahre des Studiums und der Meditation, um
diesen subtilen Punkt – die Weisheit der Leerheit –
wirklich zu erfassen. Um es einmal sehr einfach zu sagen: Realität
ist nicht, was sie zu sein scheint. Da die Realität unterschiedlich
ist von dem, was wir glauben, geraten wir in Schwierigkeiten. So
lange es uns nicht gelingt, die letztendliche Wahrheit zu realisieren,
werden wir in der zyklischen Existenz gefangen sein. Während
wir uns in der zyklischen Existenz befinden, werden wir immer irgendeinen
Aspekt des Leidens erfahren. 3. Leiden kann enden, Nirvana ist Frieden
Hierin liegt die positivste Nachricht des Buddhismus:
Leiden ist immer in der zyklischen Existenz vorhanden, wir können
diesen Zyklus von Leid und Schmerz beenden und in das Nirvana eintreten,
was ein Zustand über allem Leiden ist. Die Begründung
hinter der dritten edlen Wahrheit ist, dass das Leiden und die Ursache
des Leidens von dem Zustand unseres eigenen Geistes, von den eigenen
Sichtweisen auf und über die Welt, abhängen. Wenn wir
also unseren Geist verändern können, dann können
wir auch das Leiden beenden.
Wir fügen Anderen und damit uns selbst Leid zu, weil wir es
nicht besser wissen, weil unser Geist verwirrt ist und weil wir
den Ausweg nicht kennen. Wenn wir vollkommene Weisheit besitzen
(die relative und die letztendliche Wahrheit verstehen), dann können
wir uns selbst von den Verwirrungen und damit von all unseren Problemen
und unserem Leiden befreien. Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist,
dann können wir die zyklische Existenz verlassen und den Zustand
des Nirvana erleben. Bis hier hin ist die Begründung einfach
zu begreifen. Wenn wir krank sind, gehen wir zum Arzt. Er weiß
(hoffentlich), was uns fehlt, verschreibt Medizin und gibt uns gute
Ratschläge. Wenn uns ein spiritueller Lehrer eine Praxis „verschreibt“,
mit der wir Weisheit entwickeln können, um uns letztendlich
aus dem Leiden zu befreien, so müssen wir diesen Anweisungen
folgen, denn sonst wird nichts geschehen. Dies führt uns nun
zu der letzten, der vierten, edlen Wahrheit, die von dem Pfad spricht. 4. Der wahre Pfad oder der achtfache edle Pfad
Wenn wir in der Lage sind, unseren Körper
und unseren Geist zu kontrollieren, so dass wir Anderen nützen
anstatt ihnen Schaden zuzufügen, und wenn wir Weisheit in unserem
Geist entwickelt haben, können wir unser Leid und unsere Probleme
beenden. Der Buddha hat den Pfad, mit dem dieses Ziel zu realisieren
ist, in dem achtfachen edlen Pfad zusammengefasst:
- Rechter Gedanke: Habgier, den Wunsch, Anderen zu schaden und
falsche Sichtweisen vermeiden.
- Rechte Rede: Lügen, spaltende Rede und scharfe Rede vermeiden.
- Rechte Handlung: Töten, Stehlen und sexuelles Missverhalten
vermeiden.
- Rechte Lebensführung: Ein Leben mit den rechten Einstellungen
über den Geist, die Rede und den Körper führen.
-
Rechtes Verständnis: Echte Weisheit
entwickeln.
- Rechte Anstrengung: Wir müssen mit freudigem Streben auf
dem Pfad voranschreiten.
- Rechtes Gewahrsein: Über das „Hier“ und „Jetzt“
gewahr sein, anstatt sich über das „dort“ und
„dann“ Gedanken zu machen.
- Rechte Konzentration: einen steten, ruhigen und aufmerksamen
Geist haben.
Der Buddha hat erläutert, dass wir anhand
der vier folgenden Merkmale feststellen können, ob wir in Übereinstimmung
mit dem achtfachen Pfad praktizieren: Glück, Mitgefühl,
Liebe und freudige Anstrengung.
Nur
zum Spaß
Wir werden nackt, nass und hungrig geboren, und werden dann auf
den Hintern geschlagen...
Danach wird es schlimmer.
Unbekannt
Probleme wiedersprechen den Naturgesetze: sie kommen aus dem
Nichts zum vorschein, und werden dann unveränderlich.
Unbekannt
"Das Leben is wie eine Tasse Kaffee."
"Wieso?"
"Ich hasse Kaffee."
Unbekannt
Letzter
Änderung:
February 6, 2011
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