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Das
Verhalten im alltäglichen Leben
“Verübe keine negativen
Taten,
Sondern sammelt tugendhafte Taten an.
Zähmt und übt Euren eigenen Geist.“
Shakyamuni Buddha Weshalb man ein spirituelles Leben führen
sollte
Einmal wandte sich der Buddha in folgender Weise
an seine Schüler: „Mönche, es ist möglich,
dass Euch Asketen, die zu anderen Sekten gehören, fragen
werden, was der Sinn eines spirituellen Lebens nach den Lehren
des Buddha ist.“ Die Mönche blieben still. Dann fuhr
der Buddha fort: „Ihr solltet ihnen antworten: „Es
ist gut, um Dinge zu verstehen, die verstanden werden sollten.
Welche Dinge sollten vollkommen verstanden werden? Es sind die
fünf Zustände des Anhaftens: materielle Form, Gefühl,
Wahrnehmungen, begriffliche Wahrnehmungen und Bewusstsein.“.“
Der Pfad des Buddha ist ein Pfad des Verstehens. Dieses Wissen
ist nicht bloß eine Ansammlung von Konzepten oder Wissen.
Es ist vielmehr eine Einsicht in die wahre Natur unserer Existenz.
Dieses Verständnis bringt Befreiung, die Befreiung des Geistes
aus allen Banden und das Vergehen des Leidens. Der Buddha bietet
uns die Lehren (den Dharma) an als ein Licht, auf das wir unseren
Fokus richten und an dem wir uns orientieren können.
Unsere Erfahrungen und unsere Existenz zu verstehen beinhaltet
zwei Stufen:
-
Wir müssen in die Aufmachung unseres
Seins schauen, um zu verstehen, wodurch unsere Existenz geschieht,
wir müssen sie mental genauestens untersuchen, um zu
sehen, wie sie arbeitet, sie dann wieder zusammen packen und
sehen, wie es zusammen passt.
-
Wir müssen unsere Erfahrungen untersuchen,
um ihre meist verborgene Gestalt zu verstehen.
Aus: „The true nature of existence“
– von Bhikkhu Bodhi
Gesundes Verstand
Die Grundlage der Meditation ist nicht nur das
bloße Dasitzen in stiller Meditation, sondern gesundes Verstand.
Wenn wir uns arrogant und selbstsüchtig verhalten, was können
wir dann von den Leuten um uns herum erwarten?
Eine nette Erklärung dazu aus: „Taming the mind“
von Thubten Chodron:
„Nach Eurer Morgenmeditation habt Frühstück.
Eure Familie am Morgen zu grüßen ist auch Teil der
Dharma Praxis. Viele Menschen sind muffelig am Morgen. Viele sitzen
einfach am Frühstückstisch, überfliegen die Zeitung
oder lesen die Rückseitenbeschriftung des Müsli-Pakets.
Wenn ihre Kinder sie mit hellen, strahlenden Augen grüßen,
brummeln sie etwas und lesen weiter, ohne aufzuschauen. Wenn ihr
Partner ihnen eine Frage stellt, antworten sie nicht, oder sie
schauen ihn an mit einem Ausdruck in den Augen, der besagt: „Stör’
mich nicht.“ Später wundern sie sich dann einmal, weshalb
sie Schwierigkeiten in der Familie haben! ... Es ist leicht, den
Kindern Befehle zu erteilen wie: „Steh auf!“, „Putz
dir die Zähne!“, „Was hast du dir da angezogen?
Es sieht schrecklich aus! Zieh sofort etwas Anderes an!“
„Hör auf, herum zu spielen und frühstücke
endlich.“, „Beeile dich und gehe zur Schule!“.
Viele Kinder werden auf diese Weise nicht gehorchen. Aber wenn
man seine Kinder mit Liebe begrüßt und ihnen hilft,
alles in ihrer Morgen-Rutine geregelt zu bekommen, wird es ihnen
besser gehen,allen wird es besser gehen.“
S.H. der Dalai Lama aus „A Policy of Kindness:
"Wenn wir meditieren, so erlangen wir mehr und mehr die
Kontrolle über uns und unsere Handlungen. Wir hören
auf damit, Handlungen zu tun, die Andere verletzen und ihnen Schaden
zufügen. Dies ist defensiv. Anschließend, wenn wir
eine wirkliche Qualifizierung entwickelt haben, sollten wir Anderen
aktiv helfen. In der ersten Entwicklungsphase wollen wir oft alleine
sein mit unserer inneren Entwicklung; aber nach dem wir Vertrauen
und Kraft entwickelt haben, müssen wir in der Gesellschaft
bleiben, immer wieder Kontakt suchen und der Gesellschaft in jeder
erdenklichen nützlichen Weise dienen – Gesundheit,
Erziehung, Politik oder was auch immer.
Es gibt Menschen, die sich für religiös halten. Sie
zeigen dies, in dem sie sich in einer bestimmten Weise kleiden,
ein besonderes Leben lebend und sich selbst vom Rest der Gesellschaft
trennen. Das ist falsch. Eine Art des Geistestraining besagt:
„Transformiere deinen inneren Standpunkt, aber lasse deine
äußere Erscheinung, wie sie ist.“ Das ist wichtig.
Denn der Zweck des Praktizierens des großen Fahrzeugs ist
die Sorge für die Welt. Ihr solltet Euch nicht von der Gesellschaft
zurückziehen. Um zu helfen, um zu dienen, müsst Ihr
in der Gesellschaft bleiben."
Ethik und Gelübde
Viele von uns mögen zögern, etwas über
Ethik und Moral zu lesen. Aber laut des Buddhismus ist es gerade
die fehlende Selbstkontrolle, die uns so viele Probleme im Leben
macht. Hoffentlich werden all die Gelübde und all die Regeln
euch niemals davon abhalten, genauestens zu untersuchen, was es
genau mit ihnen auf sich hat. Sie sollten nicht einfach akzeptiert
und ihnen sollte nicht einfach blind gefolgt werden. Sie müssen
wirklich verstanden werden, und dann werdet Ihr plötzlich feststellen,
dass Ihr einfach nach ihnen leben könnt.
Die Hauptübung des Buddhismus dreht sich darum,
den eigenen Geist in all seinen Zuständen und Seinsformen zu
untersuchen. Die Methode, mit der dies hauptsächlich getan
wird, ist die Meditation. Wir müssen den „Feind“
in unserem Inneren zunächst einmal kennen, bevor wir ihn unterwerfen
können. Ohne positive Resultate, die aufgrund unseres Karmas
entstehen, ist spiritueller Fortschritt jedoch unmöglich. So
mögt Ihr beispielsweise planen, ein Retreat zu machen, doch
dann werdet Ihr plötzlich krank; dies geschieht aufgrund von
Karma, und Ihr werdet kein Retreat machen. Die Praxis von Ethik
und positivem Verhalten wird uns davon abhalten, negative Handlungen
zu begehen.
Ethisches Verhalten wird als die Basis jedes spirituellen
Pfades bezeichnet. Ein Leben, das vomTöten, Stehlen und Lügen
bestimmt ist, ist sicher nicht besonders zuträglich für
inneren Frieden und die Entwicklung von Mitgefühl. Der Buddha
erklärte in diesem Zusammenhang den achtfachen Pfad (rechte
Ansicht, rechte Entschluss, rechte Rede, rechtes Verhalten, rechtes
Leben/Lebenserwerb, rechte Anstrengung, rechte Bewusstheit und rechte
Sammlung) als eine Richtlinie für reines Verhalten. Wenn Ihr
danach strebt, Buddhaschaft zu erlangen, um Anderen wirklich helfen
zu können, dann könnt Ihr auch die 37 Praktiken der Bodhisattvas
versuchen: die sechs Paramitas (Großzügigkeit, Ethik,
Geduld, Anstrengung, Konzentration und Weisheit und die weiteren
Punkte, die dazu gehören).
Auf anderen Seiten dieser Website können detaillierte
Informationen über die unterschiedlichen Gelübde gefunden
werden. Siehe die Seiten über: Zuflucht,
Sangha,
Mitgefühl, und das
ausfuhrliche Dokument buddhistische
Gelübde.
Gelübde sind dazu da, den Fokus des Geistes
auf Achtsamkeit über unsere mentalen und physischen Zustände
zurichten. Darüber hinaus kreiert das Einhalten der Gelübde
sehr viel positives Karma, was uns Fortschritt
auf dem spirituellen Pfad erlaubt. Wenn jemand nicht tötet,
obwohl er kein Gelübde diesbezüglich abgelegt hat, kreiert
diese Person einfach kein Karma. Wenn jemand jedoch das Gelübde
abgelegt hat, nicht zu töten, so kreiert dieser Jemand 24 Stunden
am Tag positives Karma, in dem er sich einfach an sein Gelübde
hält.
All diesen Praktiken ist gemeinsam, dass wir mit
ihnen den Geist und unsere Absichten kontrollieren; unser Verhalten
dahingehend zu verändern, dass wir Anderen kein Leid zufügen,
sondern ihnen helfen.
„Erobere den wütenden Mann durch Liebe.
Erobere den ill-natured Mann mit Gutheit.
Erobere einen Geizhals mit Großzügigkeit.
Erobere den Lügner mit der Wahrheit.„
Aus dem Dhammapada
Aber ich tue doch niemals schreckliche Dinge...
„Bitte verletzt Andere nicht...
Bitte arbeite mit Menschen und seid hilfreich für sie.
Eine riesige Anzahl von Menschen benötigt Eure Hilfe.
Bitte versucht, ihnen zu helfen, zum Wohle der Gutheit.
Sammelt nicht einfach Weisheiten an – eine nach der Anderen.
Sitzt nicht bloß auf einem Meditationskissen.
Sondern geht hinaus und helft Anderen, wenn Ihr es vermögt.
Das ist das Wichtigste.
Eure Hilfe muss nichts Großes sein.
Beginnt mit Euren Freunden und Euch selbst.
Wir sind verantwortlich für diese Welt.”
Chögyam Trungpa aus „Great Eastern Sun: The Wisdom
of Shambhala“
Zwei psychologisch/soziologische Experimente:
1. Bitte nehmt Euch ein wenig Zeit, um über
das Forschungsexperiment von Stanley Milgram aus 1963 nachzudenken:
Die Testpersonen erschienen auf eine Werbeanzeige
hin, die lautete: „Nehmen Sie an dem Experiment für 4$
in der Stunde teil.“ Es wurde ihnen erklärt, dass sie
die „Meister“ des Experiments seien, während sich
die „richtigen“ Testpersonen in einem Nebenraum befanden
und an Geräte angeschlossen wären die Elektroschocks abgeben
konnten. Man wolle damit herausfinden, ob Menschen besser lernen,
wenn sie bestraft werden.
Wann immer die Person eine falsche Antwort auf eine Frage gab, sollte
der „Meister“ einen Knopf drücken, um einen Elektroschock
auszulösen. Damit auch der „Meister“ eine Ahnung
davon bekam, was die Testperson erleiden musste, erhielt er/sie
im selben Moment einen sehr unangenehmen Elektroschock von 45 Volt.
Jedes mal, wenn die andere Person falsch antwortete, wurde ihnen
ein Schock gegeben, der 15 Volt höher war als der Vorhergehende.
Von 15 bis 400 Volt. Die Personen schrien. Auf der höchsten
Stufe konnten sie nicht verletzt werden.
Das Interessante an diesem Versuch: Die „andere Person“
im Nebenzimmer war ein Schauspieler, der überhaupt keine Schocks
erhielt, die wirklichen Testpersonen waren die Meister, die die
Schocks gaben. In dem Experiment ging es einzig darum herauszufinden,
wie weit die „Meister“ gehen würden.
Das wirklich schockierende bei diesem Experiment war, dass zwei
Drittel der Testpersonen weitermachen würden (wenn auch schwitzend
und nervös) nach einer kleinen Aufforderung des Testleiters,
dass sie weitermachen sollten. Dies bedeutet, dass mindestens einmal
zwei Drittel der Leute mögliche Folterer sind, die nur eine
kleine Ermutigung benötigen um damit fortzufahren, wenn sie
einmal begonnen haben. Das Experiment machte nicht klar, ob die
Leute wirklich so „schlecht“ sind oder einfach nur leicht
beeinflussbar. Aber es bringt einen zum Nachdenken...
2. Falls Ihr denkt, dass das obere Experiment
nicht repräsentativ ist; bitte reflektiert einen Moment über
das folgende Experiment, das nicht weniger schockierend sein dürfte.
Das Konzept der deutsche Film „Das
Experiment“ stammt aus dieses tatsächliche Experiment.
Vor etwa 30 Jahren führte Professor Philip Zimbardo dieses
Experiment in der Stanford Universität durch. 24 Personen wurden
in ein fiktives Gefängnis gebracht (das sich in der Universität
befand). Die Personen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die „Wärter“
bekamen eine Uniform, ein Abzeichen, Handschellen und dunkle Sonnenbrillen.
Die „Gefangenen“ waren lediglich in T-Shirts gekleidet
und wurden in Zellen gefangen gehalten. Der Professor beabsichtigte,
sie über die Dauer von zwei Wochen mit Hilfe von Video Kameras
zu beobachten. Bereits nach sechs Tagen musste das Experiment jedoch
gestoppt werden, da die Wärter die Gefangenen schrecklich behandelten
– Das Experiment war zu grausamem und tödlichem Ernst
geworden. Um vom Ende zu zitieren: „Wir haben eine überwältigend
machtvolle Situation geschaffen, eine Situation, in der sich die
Gefangenen wie völlig abgehoben verhielten und sich wie Psychopathen
verhielten und in welcher manche der Wärter sich sadistisch
zu verhalten begonnen hatten."
„Tut Euer Bestes und tut es in Übereinstimmung
mit Eurem inneren Standard. Tut es nicht, nur weil es die Gesellschaft
vorschreibt oder Euch jemand sagt, wie es „richtig“
ist.“
S.H. der Dalai Lama
Die acht weltlichen Dharmas
Diese acht mentalen Stadien zu vermeiden wird im
Buddhismus als sehr wichtig angesehen. Sie beschreiben die Aktivitäten,
die wir in Zusammenhang mit den kurzzeitigen Genüssen des Lebens
entwickeln. Diese enden nämlich häufig nicht in Genuss...
Die acht weltlichen Dharmas sind die Folgenden:
Wert darauf legen, zu Bekommen, was du willst
und zu vermeiden, was du nicht willst.
Dauerhaftes Glück suchen und Unglück vermeiden.
Berühmtheit wollen und nicht unbekannt sein wollen.
Lob wollen und nicht die Schulkd bekommen.
Aus der Sichtweise von Karma, verhalten wir uns
gewöhnlich entgegengesetzt zu unseren Zielen, denn in dem wir
bekommen was wir wollen, müssen wir Anderen geben, was sie
wollen. Um zu vermeiden, dass wir bekommen, was wir nicht wollen,
sollten wir vermeiden Anderen das zu geben, was sie nicht wollen.
Und so weiter.
Dies ist ein wirklich sehr gutes Thema für
die Meditation.
So könnt Ihr Euch beispielsweise fragen:
- „Gebe ich Anderen oft Glück oder unangenehme Erfahrungen?“
- „Helfe ich Anderen, die nicht glücklich sind?“
- „Wie oft beklage ich, was andere Leute tun, anstatt sie
zu loben?“
- „Was kann ich mit Berühmtheit tun? Was wird Berühmtheit
mir bringen?“
- „Was wird mir nützlich sein, wenn ich sterbe?“
„Spirituelle Praxis ist am Anfang schwer.
Ihr fragt Euch vielleicht, wie um alles in der Welt Ihr das tun
sollt. Aber wenn Ihr Euch daran gewöhnt, wird die Praxis
immer leichter. Seid nicht zu träge und strengt Euch nicht
zu sehr an. Wenn Ihr in Übereinstimmung mit Euren eigenen
Fähigkeiten praktiziert, werdet Ihr mehr und Mehr Freude
darin finden. Wenn Ihr innere Kraft gewinnt, werden auch Eure
Aktivitäten noch viel besser sein.“
S.H. der Dalai Lama
Eine Geschichte von dem Zen Meister Hsing Yun aus "Merit Times":
Die acht Winde können mich nicht bewegen
"Su Dongpo (ein berühmter buddhistischer
Dichter) aus der Song Dynastie war einer Planstelle in Guazhuo
zugewiesen worden, die sich am nördlichen Ufer des Yangtze
Fluss befand. Auf der anderen Seite des Flusses, am südlichen
Ufer, befand sich der Jinshan (goldener Berg) Tempel, wo Chan
Meister Foyin lebte. Eines Tages, als er sich sehr fortgeschritten
in seiner Praxis fühlte, schrieb er ein Gedicht und bat seinen
Diener, es zu Chan Meister Foyin zu senden. Das Gedicht lautete
wie folgt:
„Mich mit meinem höchsten Respekt
verbeugend,
Vor der Deva der Devas,
Dessen Licht das ganze Universum erfüllt,
Die acht Winde können mich nicht bewegen,
Weil ich auf einer goldenen purpuren Lotusblüte sitze.
(„Deva der Devas“ bezieht sich hier auf Buddha, der
eigentlich kein Gott ist, sondern der alle Götter übertrifft
und „der Lehrer aller Wesen und Götter“ ist.
„Die acht Winde“ sind die acht weltlichen Bedingungen
– Gewinn und Verlust, Berühmtheit und nicht-berühtheit,
Lob und blame, Genuss und Schmerz.
„Die goldene purpure Lotusblüte“ ist ein Symbol
der Reinheit und ein Tron von spiritueller Erreichung.)
Nach dem er das Gedicht erhalten und gelesen
hatte, hob Chan Meister Foyin die Feder und schrieb ein Wort als
seinen Kommentar. Als der Diener mit dem Gedicht zurück kehrte,
erwartete Su Dongpo, der Worte des Lobes erwartete, ihn schon
sehnsüchtig. Er las schnell den Kommentar. Auf dieser sonst
völlig leeren Seite stand nichts weiter geschrieben als das
Wort: „Furz!“. Er wurde wütend.
Er lieh sich ein Boot aus und überquerte den Fluss, um mit
Chan Meister Foyin zu streiten. Als er ankam, wartete der Meister
bereits auf ihn. Su Dongpo sagte: „Meister, wir sind so
gute Dharma Freunde! Es ist gut, dass du mir kein Kompliment über
meine Arbeit gemacht hast. Aber wie hast du mich so beleidigen
können?“
So, als wäre nichts passiert, fragte der Meister: „Wie
habe ich dich denn beleidigt?“
Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen zeigte ihm Su Dongpo das
Wort auf der Seite.
Aus vollem Herzen lachend sagte der Meister: „Oh! Hast du
nicht gesagt, dass die acht Winde dich nicht bewegen könnten?
Wie konntest du dann nur über den Fluss kommen, nur weil
ich dir das gesendet habe?“
Als er hörte, was ihm der Meister sagte, hat er sich zu tiefstem
geschämt.“
Keine Zeit für Praxis...
Frage:
„“Es ist wohlbekannt, dass Sie sehr viel zu tun haben.
Könnten Sie einer Laien Person mit einem Zuhause, einer Familie
und Arbeit einen Rat geben, wie man Dharma praktizieren sollte.“
S.H. der Dalai Lama:
„Meine westlichen Freunde fragen mich oft
nach der schnellsten, einfachsten meist effektivsten und billigsten
Art und Weise, den Dharma zu praktizieren! Ich glaube, dass es
unmöglich ist, einen solchen Weg zu finden! Vielleicht ist
das ein Zeichen des Versagens!
Wir sollten wohl verstehen, dass den Dharma zu praktizieren etwas
ist, dass 24 Stunden am Tag getan werden sollte. Das ist der Grund,
weshalb wir unterscheiden zwischen eigentlichen Meditationen und
der sogenannten Nachmeditation; in beiden Fällen sollten
wir vollends in der Dharma Praxis sein. Man könnte sagen,
dass die Nachmeditationen der Test dafür sind, wie viel die
Meditation gebracht hat. In der Meditation laden wir unsere Batterie
sozusagen auf, so dass wir danach besser mit unserem Alltagsleben
umgehen können.
Der Grund, weshalb man Batterien auflädt ist es, dass sie
hinterher besser funktionieren, nicht wahr? Genauso ist es mit
der Meditationspraxis. Als menschliches Wesen können wir
die Alltäglichkeiten nicht vermeiden. Wir sollten in der
Lage sein, in Übereinstimmung mit dem Dharma zu leben. Als
ein Anfänger in der Meditation braucht man natürlich
Phasen der konzentrierter Meditation. Aber irgendwann solltet
Ihr in der Lage sein, Eure täglichen Aktivitäten in
Übereinstimmung mit dem Dharma zu leben.
All dies läuft darauf hinaus, eine Anstrengung für den
Fortschritt zu entwickeln. Ohne eine Anstrengung ist es uns nicht
möglich, den Dharma in unser Leben zu integrieren. Nur ein
kurzes Gebet, eine kurze Rezitation und eine Mantra Rezitation
sind nicht genug. Weshalb nicht? Weil dies nicht unseren Geist
verändern kann. Unsere negativen Emotionen sind so machtvoll,
dass kontinuierliche Anstrengung erforderlich ist, um gegen sie
vorzugehen. Wenn wir kontinuierlich praktizieren, dann können
wir uns definitiv verändern.“
Geheime gute Taten
„Wenn wir bescheiden sind, ist jeder ein
potentieller bester Freund und unsere Großzügigkeit
wächst natürlich. Wir wollen Dinge tun, um zu helfen.
Eine wunderbare Zen Tradition wird inji-gyo genannt“, oder
geheime gute Taten. Die Tugend, die man durch die Ausübung
geheimer guter Taten ansammelt, wird als großartig angesehen.
Wenn wir in einem Kloster sind und ganz genau hinsehen, mag uns
vielleicht ein Mönch auffallen, der heimlich die Robe eines
Anderen ausbessert oder sie zum Waschhaus trägt. In unserem
Kloster finde ich häufig einfach so Schokolade oder ein nicht-unterschriebenes
wunderschönes Gedicht. Manchmal sind die Badezimmer wunderbar
sauber gemacht worden. Und Blumen erscheinen spontan im Garten
des Nachbarn, Dank der Kinder imKloster. Kleine, geheime und so
gute Taten. Das ist so schön. Bei diesen Taten kann man nichts
Anderes tun als zu lächeln.“
Geri Larkin in "Tap Dancing in Zen"
Bescheidenheit ist die Grundlage aller Tugend.
Lasst Eure Nachbarn Euch entdecken, bevor Ihr Euch ihnen bekannt
macht.
Ein edles Herz drängt sich niemals nach vorn.
Seine Worte sind wie seltene Juwelen; selten und von großem
Wert.
Zengetsu
Meditiert zu jeder Zeit
Aus: "Dipa Ma, The Life and Legacy of a Buddhist Master":
“Praktiziert jetzt. Denkt nicht, dass Ihr
es später tun werdet.“
Dipa Ma gab zu bedenken, dass, wenn wir wirklich Frieden wollen,
wir regelmäßig praktizieren müssen. Sie bestand
darauf, dass Schüler jeden Tag Zeit für Meditationspraxis
finden müssen. Und sei es nur für fünf Minuten.
Wenn dies unmöglich sein sollte, so riet sie: „Wenigstens,
wenn ihr in der Nacht im Bett liegt, bemerkt ein Ein- und ein
Ausatmen, bevor ihr einschlaft.“
Dipa Ma empfahl ihren Schülern sehr dringend,
jeden Augenblick in ihrem Leben zur Meditationspraxis zu machen.
„Viele von uns sind so beschäftigt,
dass sie es schwer finden, für Meditation Zeit zu erübrigen.
Aber wenn man beschäftigt ist, dann ist eben Beschäftigung
die Meditation. Wenn man seine Socken anzieht, etwas liest, herumläuft
– Man muss immer achtsam sein. Dann ist alles Meditation.“
Für Dipa Ma war Achtsamkeit nicht etwas
was sie tat, sondern sie war es.
Dipa Ma machte immer wieder deutlich, dass nichts
Falsches an dem Geist ist, der immer wieder wandert. „Es
geschieht jedem und ist ganz normal.“
„Es gibt nichts, an dem unser Geist anhaften
müsste“, machte Dipa Ma immer wieder deutlich. „Aber
wir können alles im Leben benutzen. Das Leben ist nicht dazu
da, verworfen zu werden. Es ist da. Und so lange das Leben hier
ist und wir hier sind, können wir das Beste daraus machen.“
„... Lebt einfach. Ein Leben so einfach
wie möglich zu leben ist gut für alles. Zu viel Kompliziertheit
im Leben ist ein Hindernis.“
„... Wenn Ihr die Wesen um Euch herum segnet,
so wird Euch dies inspirieren, in jedem Augenblick aufmerksam
zu sein.“
Nur zum Spaß
Das sind meine Prinzipien. Wenn Sie diese nicht mögen, habe
ich auch Andere.
Groucho Marx
Ich glaube an die Gewaltlosigkeit als einziges Heilmittel.
Mahatma Gandhi
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zuviel
Zeit, die wir nicht nutzen.
Lucius Annaeus Seneca
Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer von der Gefahr des
Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten
Fällen auf - zu lesen.
Winston Churchill
Letzter
Änderung:
March 29, 2008
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