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Meditationspraxis
„Wenn es etwas gibt, was Ihr wirklich
wissen möchtet,
dann wollt Ihr wirklich auf Eure eigene Weisheit hören.
Ihr wisst, dass Meditation die Methode ist zu lernen,
mit der eigenen Weisheit zu hören, so dass Ihr sehen könnt.
Meditation ist so wichtig, weil unsere unbewusste Welt so viel größer
ist.
Sie ist riesengroß, universell, und wir verstehen sie nicht.
Meditation erlaubt uns jedoch, diese Welt zu sehen und zu verstehen.
Deshalb ist Meditation wichtig.
Normalerweise sind wir gefangen in unserem egoistischen, gewöhnlichen
Geist,
der es dem grundlegenden Geist nicht erlaubt, zu funktionieren.
Deshalb sollten wir Vertrauen haben (. . . ) durch Erfahrung,
wir sollten Vertrauen zu unserer spirituellen Reise haben.“
von Lama Thubten Yeshe
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Das Meditations-Mudra |
Wie man meditieren sollte
„Das wichtigste ist die Übung im täglichen
Leben; dann könnt Ihr den wahren Wert der Religion erkennen.
Doktrin ist nicht bloß für Wissen, sondern für
die Verbesserung unserer Geisteszustände. Um die Geisteszustände
durch Meditation verbessern zu können, muss die Meditation
Teil des täglichen Lebens sein. Wenn die religiöse Doktrin
in ein Gebäude gepackt, jedoch die Praxis außerhalb
dieses Gebäudes abgehalten wird, so könnt Ihr ihren
Wert nie erfahren.“
S.H. der XIV Dalai Lama in „A Policy of Kindness“
Ich möchte jedem stark dazu raten, mit einem
Meditationskurs mit einigen Tagen der Stille in einem Meditationszentrum
oder einer Meditationsgruppe unter der Leitung eines erfahrenen
Lehrers Euren Weg der Meditation zu beginnen. Dies wird Euch ein
Gefühl dafür vermitteln, welchen Effekt Meditation auf
den Geist hat. Viele Menschen versuchen, sich in Meditation durch
das Lesen von Büchern oder dergleichen mehr zu schulen, doch
ich kann mich nicht daran erinnern, schon jemals einen Menschen
getroffen zu haben, der sich selbst in Meditation geschult hat und
davon begeistert gewesen ist. Ein Meditationskurs, wenn möglich
mit einem qualifizierten Lehrer, ist sehr wertvoll. Ferner solltet
Ihr realisieren, dass eine Kontinuität in der Meditationspraxis
unerlässlich ist: Besser an jedem Tag fünf Minuten, als
zwei Stunden einmal in der Woche. Fünf Minuten am Morgen können
mit der Zeit ausgeweitet werden, und diese Meditationssitzungen
können ein fester Bestandteil des Alltags werden.
Für viele Personen wird diese Meditation am Morgen bald wichtiger
als die erste Tasse Kaffee sein. Am Abend kann Meditation dabei
helfen, sich von den Sorgen des Tages zu befreien und in einem angenehmen
Geisteszustand zu Bett zu gehen.
Für Personen, die Probleme mit dem Einschlafen haben, kann
Meditation am Abend – direkt vor dem Schlafengehen –
sehr hilfreich sein.
Letztendlich kann Meditation zu einem Geisteszustand werden, doch
bis es so weit ist, ist viel Training und gute Übung notwendig.
Bevor wir mit der Meditationssitzung beginnen, sollten wir idealerweise
einige Dinge beachten:
Zeit und Raum
- Ein netter Platz (Musik ist gut um sich zu entspannen, jedoch
nicht für Meditation in unserem Sinne), das Telefon auszuschalten
mag hilfreich sein.
- Versichert Euch, dass Ihr nicht zu müde seid, der frühe
Morgen wird grundsätzlich für die beste Meditationszeit
gehalten.
-
Setzt Euch entspannt hin; die meisten Menschen
mögen es, auf einem Kissen zu sitzen. Der Raum sollte nicht
zu warm und nicht zu kalt sein.
- Tragt angenehme, leichte Kleidung.
-
Versucht, Kontinuität die Zeit und
den Ort betreffend entstehen zu lassen, um die Gewöhnung
an die Meditation zu erleichtern.
Der Körper
-
Den Rücken gestreckt zu halten ist
in jeder Position, in der Ihr meditiert, von größter
Bedeutung.
-
Versucht, bequem zu sitzen und Euren Körper
zu entspannen. Vermeidet es jedoch, Euch zu stark zu bewegen.
-
Haltet Euren Kopf gerade, leicht nach vorne
geneigt, Eure Zähne sollten leicht auseinandergehaltenstehen,
die Zungenspitze sollte am Gaumen liegen.
-
Die Augen sollten bestenfalls halb-geöffnet
sein (ohne zu schauen), doch die meisten Anfänger finden
dies zu schwierig und schließen die Augen.
-
Die Schultern sollten entspannt sein und
die Hände im Schoß liegen.
-
Die Beine können im vollen Lotussitz
sein (was nicht vielen Westlern gelingt), oder sie können
einfach gekräuzt sein. Jede andere bequeme Position kann
verwendet werden. Ihr könnt auch auf einem Stuhl sitzen,
doch denkt dabei daran, auf der vorderen Stuhlkante zu sitzen,
stellt die Füße fest auf den Boden.
-
Versucht, in den Bauch zu atmen; atmet von
Eurem Nabel aus.
-
Erinnert Euch immer daran, dass die Körperhaltung
die Meditation begünstigen sollte, sie sollte nicht zu
einem Problem werden! Der Buddha lehrte sogar einen seiner Schüler,
der große Probleme mit jeder Art von Körperhaltung
hatte, sich einfach auf den Rücken zu legen, und dieser
Schüler hat sehr schnell Fortschritte in der Meditation
gemacht; Dennoch: Die meisten Menschen werden wohl dazu neigen,
in einer solchen Position einzuschlafen, daher scheint sie nicht
sehr geeignet zu sein. . .
Der Geist
„Von Ani Tenzin Palmo aus: "Reflections on a Mountain Lake":
„Wenn wir damit beginnen, Gewahrsein über
unseren Geist zu entwickeln, so scheint es, als sei der Geist
zweigeteilt. Ein neuer Aspekt des Geistes entsteht. Dieser Aspekt
wird häufig als der Zeuge, der Seher, der Wissende oder auch
der Beobachterbezeichnet. Er bezeugt ohne Urteile oder Kommentare.
Gleichzeitig mit dem Erscheinen des Zeugen erscheint ein Raum
in unserem Geist. Dieser Raum ermöglicht es uns, Gedanken
und Gefühle als Gedanken und Gefühle zu sehen, ohne
sie mit „ich“ oder „mein“ zu etikettieren.
Wenn die Gedanken und Gefühle nicht länger als „ich“
und „mein“ gesehen werden, dann haben wir eine Wahl.
Manche Gedanken und Emotionen sind hilfreich, und wir ermutigen
und bekräftigen sie. Andere sind weniger hilfreich, und wir
lassen sie einfach gehen. Alle Gedanken und Emotionen werden von
uns bemerkt und akzeptiert. Nichts wird unterdrückt. Aber
wir haben jetzt eine Wahl, wie wir reagieren. Wir können
jenen Gedanken und Gefühlen Energie geben, die wir für
hilfreich halten, und wir können jenen die Energie entziehen,
die wir nicht für hilfreich halten.“
Die Meditationssitzung
-
Setzt Euch ein Minimum an Zeit für
die Meditation und versucht, diese Zeit einzuhalten. Aber
achtet dabei auch auf Euch; hörtauf, wenn Ihr müde
werden solltet.
-
Motivation – Wissen, was Ihr tut,
die meisten Buddhisten beginnen mit einem Zufluchtsgebet,
um Bodhicitta hervorzubringen und mit der richtigen Einstellung
zu meditieren (beginnt beispielsweise mit dem 'Gebet über
die vier Unermesslichen' und dem Siebengliedrigen Gebet (es
enthält Aspekte des Respekts vor den Lehrern, mentale
Opferungen (Opferungen in unserer Vorstellung), das Zugeben
früherer Fehler, Freude an positiven Aktivitäten,
die Bitte an die Lehrer, zu bleiben, die Bitte um Belehrungen.
und die Widmung der Meditationspraxis der Erleuchtung).
-
Beruhigen und Klären des Geistes
– Oft benutzen wir dazu eine Atemmeditation. Siehe oben.
-
Speziell für die analytische Meditation
– Nehmt ein Objekt und konzentriert den Geist darauf,
ohne abgelenkt zu werden.
-
Das Beenden der Meditationssitzung mit
einer Widmung, um eine positieve Spur im Geist zu hinterlassen.
Kurz gesagt ist Meditation eine Methode, mit der
wir uns selbst in die Person verwandeln können, die wir gerne
wären. Vergesst nicht, was Ihr sein wollt, denn dies ist ausschlaggebend
für die Motivation, mit der Ihr meditiert. Bleibt entspannt
dabei, beeilt Euch nicht und habt keine großen Erwartungen
an Euch. Eine Widmung am Ende richtet positive Energie auf das Ergebnis
aus.
Die Tibeter raten dazu, die folgenden sechs Dinge zu tun, bevor
man mit der ersten Sitzung am Morgen beginnt:
-
Säubere den Raum und den Altar.
-
Stelle die Opfergaben auf den Altar: Licht,
Nahrung, Duft, Wasserschalen, etc.
-
Sitze in einer bequemen Position und untersuche
den Geist. Wenn es sehr viele Ablenkungen gibt, mache kurze
Zeit Atemmeditation, um Deinen Geist zu beruhigen. Dann entwickele
eine gute Motivation. Nimm danach Zuflucht
und entwickele die altruistische Absicht, in dem Du die entsprechenden
Gebete formulierst.
-
Visualisiere vor Dir den reinen Bereich
mit all Deinen Lehrern, Buddhas und Bodhisattvas, etc. Wenn
dies zu schwierig ist, visualisiere Shakyamuni Buddha alleine
und stelle Dir vor, dass er die Verkörperung aller Lehrer,
der Dharma Belehrungen und
der Sangha
ist.
-
Opfere das sieben-gliedrige Gebet und
mache das Mandala Opfer, während Du die entsprechenden
Gebete rezitierst.
-
Bitte die Lehrer Deiner Linie um Inspiration,
in dem du die Wunschgebete rezitierst.
Die Motivation entwickeln
Aus: „Mind Beyond Death“ Von Dzogchen Ponlop:
„Wir sollten wirklich darüber nachdenken,
wie wir in der kurzen Zeitspanne unseres einen Lebens dem größtmöglichen
Nutzen aus unserer Meditationspraxis ziehen können. Wir haben
nicht die Freiheit, unsere Zeit zu verschwenden, in dem wir die
Nützlichkeit unserer Meditationspraxis nicht beachten. Wir
müssen unsere Lebenssituation so effektiv nutzen wie wir
können. Denkt über Eure Motivation nach, bevor Ihr mit
einer Meditation beginnt. Wir sollten uns sehr klar über
unsere Motivation sein, wenn wir uns in den dreifaltigen Prozess
von Studium, Kontemplation und Meditation begeben. Wir sollten
uns erinnern: „Ich tue dies, um meine negativen Emotionen
loslassen zu können.“ Dies ist ein Beispiel für
eine mögliche Absicht. Um es präziser auszudrücken:
Wir sollten über die Beschaffenheit unserer individuellen
Kleshas nachdenken. Wenn wir erst einmal unsere stärkste
Emotion identifiziert haben, dann können wir uns auf die
Meditationspraxis konzentrieren, die uns dabei helfen wird, mit
dieser Emotion auf eine neue Weise umzugehen. Wir beginnen mit
der Emotion, die gerade jetzt am stärksten für uns ist.
Dann gehen wir über zu der zweistärksten, zu der drittstärksten...
. . Es ist wichtig, dass wir in unserer Praxis in dieser Weise
Prioritäten setzen. Wir müssen unsere Motivation in
den drei Bereichen genau kennen: im Studium, in der Kontemplation
und schließlich auch in der Meditation. Während der
Shamatha-Meditation oder anderen Meditationen erinnern wir uns
immer dann, wenn irgendetwas in unserem Geist aufkommt, dass wir
meditieren, um alle Arten von störenden Gefühlen zu
überwinden. Wir müssen Willenskraft besitzen. Wir müssen
uns beispielsweise sagen: „Ja. Ich werde diesen Ärger
überwinden. Ich werde mit ihm arbeiten.“ Wenn wir dort
nur mit einer wagen Motivation herumsitzen, wird auch der Effekt
sehr wage sein. Wir mögen eine Stunde dort gesessen haben
– und diese Zeit war auch nicht verschwendet, denn wir haben
uns nicht mit einer direkten Absicht irgendwie verhalten -, doch
unsere Wahrnehmung ist nicht so scharf.“ Die Meditation
ist dann nicht so effektiv.“
Gewöhnliche Probleme während der Meditation
Schmerz
Physischer Schmerz ist eine gewöhnliche Erfahrung
bei der Meditation – vor allem dann, wenn Ihr noch nicht an
die Position gewöhnt seid. Bleibt einfach sitzen, bewegt Euch
nicht und studiert Euch und den Schmerz. Wie fühlt sich Schmerz
wirklich an? Gebt Euch Zeit, das Gefühl wirklich zu entdecken
und zu erforschen. Ihr könnt Euren Körper dabei als vollständig
leer visualisieren, oder Ihr könnt Euch von dem Körpergefühl
zu trennen versuchen, Ihr könnt versuchen, Euch von außen
zu beobachten. Wenn der Schmerz in jeder Meditationssitzung erneut
auftritt, dann experimentiert mit Eurer Position; vielleicht benötigt
Ihr ein höheres Kissen. Ihr könnt dem Körper auch
kurze Pausen zwischendurch gönnen, aber versucht dabei, in
dem meditativen Geisteszustand zu bleiben.
„Bewegt Euch nicht.
Sterbt wieder und wieder.
Erwartet nichts.
Nichts kann Euch jetzt retten, denn Ihr habt nur diesen Moment.
Nicht einmal Erleuchtung wird Euch jetzt helfen, denn Ihr habt
keine anderen Momente als den Einen.
Ohne Zukunft, seid ehrlich zu Euch selbst und drückt Euch
voll aus.
Bewegt Euch nicht.“
Shunryu Suzuki
Eine Notiz über Taubheit und das Einschlafen
der Beine
Wenn Westler zum Ersten Mal versuchen, für eine längere
Zeit mit gekräuzten Beinen zu sitzen, fühlen sie meist
bald ein Kribbeln und später sogar eine Taubheit in ihren Beinen.
Wenn sie ihre Beine dann nach einiger Zeit entfalten, fühlen
sie sich nicht wohl – Vielleicht wollen die Beine sie für
einige Sekunden nicht einmal tragen. Macht Euch über so etwas
keine Gedanken: Entgegen dem Glauben vieler Leute ist dies nicht
durch zu wenig Blutzufuhr in den Beinen verursacht, was natürlich
sehr schädlich wäre, sondern es ist ein Zeichen, dass
Nerven für einige Zeit eingeklemmt waren. Dies ist der Grund
für dieses Prickeln und die Taubheit ist wirklich kein Problem.
Ich habe von Leuten gehört, die ihre Knie dadurch zerstört
haben, dass sie es mit der Meditation übertrieben und die Signale
ihres Körpers zu lange ignoriert haben. Das sollte man auch
nicht tun. Begierde und Anhaftung
Eine gewöhnliche Ablenkung oder Störung
der Meditation ist es, sich zu etwas oder jemandem stark hingezogen
zu fühlen und ständig daran zu denken. Es ist oftmals
nicht leicht, einen Gedanken an den Geliebten oder an ein Stück
Schokolade loszulassen, wenn er erst einmal aufgetaucht ist. Aber
Ihr könntet das Folgende versuchen: Realisiert, dass diese
Dinge durch die Anhaftung, die wir ihnen gegenüber entwickeln,
zu Problemen führen. Jemandes Wünsche zu erfüllen
ist niemals genug, der nächste Wunsch wird bald folgen. Schaut
Euch die Wirklichkeit des Objektes an: Ein Körper ist wirklich
nicht viel mehr als eine Tasche aus Haut, die mit Knochen, Fleisch,
Blut, etc. gefüllt ist. Schokolade macht Euch dick und ist
ungesund. Die beste Art und Weise, mit diesen Ablenkungen umzugehen
besteht darin, ihnen keinerlei Aufmerksamkeit zu schenken. Bemerkt
sie, aber lasst Euch nicht von ihnen fangen. Es kann auch hilfreich
sein, eine kurze Phase der Atemmeditation einzuschieben. Findet
heraus, ob Ihr vielleicht zu viel von Euch erwartet, und wenn es
so ist, dann entspannt Euch etwas. Ihr könnt Euch auch daran
erinnern, dass Vergangenheit und Zukunft nicht existieren und dass
nur das Hier und Jetzt von Bedeutung ist. Manchmal mag es auch helfen,
die Energie aus dem Kopf in die unteren Körperregionen ziehen
zu lassen und wieder Bauchatmung zu machen. Man kann sich auch auf
einen schwarzen Punkt zwischen den Augenbrauen konzentrieren. Besonders
hartnäckigen Gedanken kann man kurz Aufmerksamkeit schenken
und ihnen versprechen, dass man sich nach der Meditation ihnen widmen
wird. Es könnte sogar hilfreich sein, Papier und Stift zur
hand zu haben, um eine kurze Notiz machen zu können, damit
man es auch ganz sicher nicht vergisst. Wenn alles Andere nicht
funktioniert, dann macht eine analytische Meditation und beschäftigt
Euch darin mit dem, was stört.
„Wenn Ihr Zazen Meditation praktiziert,
versucht nicht, mit den Denken aufzuhören. Lasst es geschehen,
es wird nicht lange dauern. Wenn Ihr es zu stoppen versucht bedeutet
das, dass es Euch stört und ärgert. Fühlt Euch
nicht gestört oder verärgert. Es geschieht, dass das
Etwas von außen an Euren Geist herankommt, doch eigentlich
sind es nur die Wellenbewegungen Eures eigenen Geistes. Wenn Ihr
Euch durch die Wellenbewegungen nicht stören lasst, werden
die Wellen ruhiger und ruhiger werden. Viele Wahrnehmungen und
Bilder kommen, aber sie sind nichts als Euer eigener Geist. Es
gibt nichts außer Eurem eigenen Geist. Wenn Ihr Euren Geist
so belasst, wie er ist, wird er ruhig werden. Dieser Geist wird
großer Geist genannt.“
Suzuki Roshi in: „Zen Mind, Beginner's Mind“
„Wenn wir damit aufhören wollen, dass
etwas Bestimmtes in diesem Moment passiert, machen wir einen bedeutenden
Schritt in die Richtung in der Lage zu sein, dem zu begegnen,
was jetzt ist. Wenn wir hoffen irgendwo anders hinzugehen oder
uns in einer bestimmten Weise zu entwickeln, so können wir
nur von dort ausgehen, wo wir aktuell sind. Wenn wir nicht wissen,
wo wir wirklich sind – ein Wissen, dass von der Entwicklung
von Achtsamkeit kommt – dann können wir uns nur im
Kreis drehen. Der beste Weg der Meditation, um irgendwohin zu
gelangen ist, damit aufzuhören, irgendwohin gelangen zu wollen.
Jon Kabat-Zinn
Lethargie, Dösigkeit, Schläfrigkeit
Erinnert Euch daran, dass der Tod gewiss ist und
man daher die Chance zu meditieren nicht verpassen sollte. Es gibt
nur das Hier und Jetzt, Vergangenheit und Zukunft sind bloße
Vorstellungen. Überprüft Eure Motivation. Ihr könnt
Euch auf ein visualisiertes weißes Licht zwischen Euren Augenbrauen
konzentrieren. Nehmt einige tiefe Atemzüge. Wenn Ihr wirklich
müde seid, dann macht eine Pause und fahrt später mit
der Meditation fort.
Lasst Euch trotz all dieser Probleme nicht entmutigen; Meditation
hat sehr viel mit Gewöhnung zu tun, das kann eine Weile dauern.
Verdammt Euch nicht, wenn eine Meditationssitzung Eurer Meinung
nach nicht gut verlaufen ist. Versucht lieber, die Ursache dafür
zu finden, damit Ihr sie beim nächsten Mal vermeiden könnt.
„Den Geist zu entwickeln ist wie sich um
ein Feld zu kümmern. Der Bauer muss wissen, wie er den Boden
dafür vorzubereiten hat, so dass aus den Pflanzensamen Pflanzen
entstehen und schließlich auch geerntet werden können.
Wenn der Bauer den Boden gut vorbereitet hat, wird er eine sehr
gute Ernte haben. Wenn die Arbeit unsauber getan worden ist, wird
es eine schlechte Ernte sein, ganz gleichgültig, welche Hoffnungen
und Ängste der Bauer in sie gesetzt hat. Was nun die Meditation
anbetrifft, so ist es unerlässlich, dass man in der Methode
versiert ist. Während wir meditieren müssen wir wieder
und wieder überprüfen, ob wir noch immer den Anweisungen
und der Technik folgen, die wir gelernt haben."
B. Alan Wallace aus: „Tibetan Buddhism from the Ground
Up"
Depression verursacht durch Meditation über Leiden
"In der analytischen Meditation ist es
unerlässlich, dass das zunehmende Verständnis über
die wirkliche Existenz und wachsendes Vertrauen in die wirkliche
Möglichkeit der Befreiung gemeinsam passieren. Ohne diesen
Glauben, dieses Vertrauen und den Wunsch, Befreiung zu erlangen,
kann eine solch analytische Meditation sehr leicht in Depression
enden, in der einem alles sinnlos erscheint.“
Aus: „Balancing the Mind: A Tibetan Buddhist Approach
to Refining Attention“ Von B. Alan Wallace
Ich glaube, dass dies nicht oft passiert. Eher
ist es so, dass, wenn wir uns in der Meditation mit unseren Problemen
des alltäglichen Lebens wirklich und ehrlich auseinandersetzen,
wir viel mehr Klarheit und Raum finden können. Unsere Sorgen
werden weniger und wir finden Wege, mit unseren Schwierigkeiten
umzugehen. Ich persönlich denke, dass es uns nur lang andauernde
und frustrierende Probleme verschafft, wenn wir uns nicht mit unseren
Sorgen und Problemen auseinandersetzen. Wir können Probleme
nicht vermeiden, aber wir können unsere Reaktionen auf diese
Probleme verändern. Seid freundlich zu Euch selbst!
„Beeilt Euch nicht und versucht auch nicht,
Eure Meditationspraxis und Eure Fortschritte in besonderem Maße
voranzutreiben. Praktiziert statt dessen in einer sanften Weise.
Wenn Ihr friedvoll werdet, akzeptiert es; wenn Ihr nicht friedvoll
werdet, akzeptiert es ebenfalls. Das ist die Natur des Geistes.
Wir müssen unser eigenes Maß in der Meditationspraxis
finden und diesem Maß folgend praktizieren.“
Ajahn Chah, 'Bodhinyana'
Nicht zu fest, nicht zu lose
Der Mönch Sona kam mit der Frage zu Buddha,
weshalb seine Meditationspraxis keinen Erfolg zeige, und der Buddha
antwortete: aus "Anguttara Nikaya" von Nyanaponika Thera:
„Sag mir, Sona, warst du in früheren
Tagen nicht sehr geschickt darin, die Laute zu spielen?“
„Ja, Herr.“
„Und, sag mir, Sona, wenn die Seiten des Instruments zu
fest waren, war die Laute dann tonvoll und leicht zu spielen?“
„Sicherlich nicht, oh Herr.“
„Und wenn die Seiten deines Instruments zu lose waren, war
deine Laute dann tonvoll und leicht zu spielen?“
„Sicherlich nicht, oh Herr.“
„Aber wenn die Seiten deines Instruments weder zu fest noch
zu lose waren, hatte deine Laute dann einen wunderschön Klang
und war leicht zu spielen?“
„Sicherlich, oh Herr.“
„So, Sona, ist es auch mit der Meditation. Wenn die Energien
zu stark sind, so führt dies zu Rastlosigkeit und Unruhe,
und wenn die Energie zu lose ist, führt dies zu Faulheit
und Stumpfheit. Deshalb ist es wichtig, die Energie auszubalancieren
und ein gutes Gleichgewicht zu finden.“
Ich kann nicht meditieren
Gerade Anfänger in der Meditation haben oftmals
das Gefühl, dass sie nicht meditieren können. „Ich
meditiere nun schon für eine Woche und kann noch immer keine
Veränderung feststellen“, „Ich kann meinen Geist
nicht kontrollieren!“, „mein Geist wird nur noch verwirrter,
ich kann mich nicht von meinen Gedanken befreien!“.
-
Meditation erfordert Geduld – Ein
paar Meditationssitzungen werden ein Leben, das in Hektik und
Verwirrtheit gelebt wurde, nicht ungeschehen machen.
-
Niemand kann seinen Geist kontrollieren
ohne Training – Habt Ihr jemals jemanden die Violine spielen
gesehen, ohne dass er es vorher geübt hätte?
-
Wenn es scheint, dass unsere geistige Verfassung
sich noch verschlechtert, so ist dies nur ein sicheres Zeichen
dafür, dass wir unsere „Verrücktheit“
besser sehen als vorher – Dies ist der erste Erfolg!
Eine Geschichte des Meisters Shen-Yen aus der Ch'an Newsletter
July 1982:
„Der Zweck der Entwicklung ist hier nicht,
etwas zu suchen, sondern die Fehler unseres Charakters zu verstehen.
Wenn wir uns dieser Selbst-Untersuchung öffnen, hoffen wir
herauszufinden, wo unsere Probleme liegen, und wenn wir diese
Fehler und Probleme gesehen haben, so ist dies in sich selbst
die Frucht der Meditation. Eine Frau hat während des letzten
Retreats gesagt, dass sie beobachtet, dass, je mehr sie versucht,
von ihren Gedanken sich zu entfernen, sie stärker werden.
Und je mehr sie darüber nachdenke, desto mehr Abscheu empfände
sie gegenüber sich selbst. Sie sagte schließlich: „Vielleicht
habe ich nur nicht die Fähigkeit zu meditieren.
Ein guter Praktizierender ist in der Lage, Gedanken und Ideen
dieser Art in der Meditationspraxis loszulassen, und ich bin es
nicht.“
Da stand ich auf, und das Licht warf den Schatten meines Körpers
an die Wand. Ich fragte: Wenn isch still stehe, bewegt sich dann
der Schatten?“ Sie antwortete: „Nein.“ Dann
ging ich langsam weg, und der Schatten folgte mir. Ich ging schneller,
und der Schatten kam mit mir. Wie sehr ich es auch versuchen mochte,
ich konnte mich nicht von meinem Schatten trennen. Nur, wenn man
das Licht ausschaltet oder den Körper zum Verschwinden bringt,
kann der Schatten verschwinden. Wie der Schatten in diesem Beispiel
haften uns auch unsere Probleme an. Wo es auch immer dieses „Selbst“
gibt, dort muss es auch Probleme geben. Aber wenn Ihr dann sagt:
„Ich möchte dieses „Selbst“ loswerden!“,
so ist dieses „Ich“, das das Selbst loswerden möchte,
ein Indikator dafür, dass es noch existiert. Man kann sich
ja auch nicht von seinem Schatten trennen, solange es den Körper
noch gibt. Wenn es ein Subjekt gibt, gibt es definitiv auch ein
Objekt. Doch wenn dies so ist, ist Entwicklung überhaupt
von Bedeutung? Natürlich ist es da,s denn wir entwickeln
ja gerade die Fähigkeit, unsere Probleme zu entwickeln. Wenn
Ihr Eure Probleme bemerkt, so zeugt dies für einen Fortschritt.
Wir sollten uns unseren Problemen nicht in der Weise nähern
und öffnen, dass wir uns von ihnen befreien wollen. Die Methode
der Praxis ist es, unser „Selbst“ so leicht werden
zu lassen, dass die Probleme von selbst verschwinden.“
Ein kleines Gedicht (unbekannte Quelle):
„Zu jung, um zu meditieren.
Zu schlecht, um zu meditieren.
Zu verliebt, um zu meditieren.
Zu beschäftigt, um zu meditieren.
Zu besorgt, um zu meditieren.
Zu krank, um zu meditieren.
Zu aufgeregt, um zu meditieren.
Zu müde, um zu meditieren.
Zu spät, um zu meditieren.“ Die Nachmeditation
„Erlaubt dem Gefühl der Ruhe nicht
zu verschwinden, ganz gleichgültig, in welcher Art von Aktivität
Ihr Euch nach der Meditation befindet. Fühlt Euch genau an
wie es ist zu wissen, dass alle Erscheinungen, Ihr selbst, Andere,
bekannte Menschen oder unbekannte Menschen erscheinen, und doch
scheinen sie nichts als Illusion zu sein.“
Aus: „The Great Path of Awakening“ von Jamgon
Kongtrul
Nur zum
Spaß
Allgemein gesagt, wir lernen nicht viel wenn unsere Lippen sich
bewegen.
Unbekannt
Stört Sie den Lärm in meinen Kopf?
Unbekannt
Zwei Männer reden am Stammtisch.
"Wie geht's denn mit deinem Sohn, hat er immer noch keine
Arbeit?
"Ja, immer noch, aber jetzt meditiert er."
"Meditieren, was ist das?"
"Keine Ahnung, aber est ist bestimmt besser als die ganze
Zeit nur herum zu sitzen!"
Unbekannt
Letzter
Änderung:
December 11, 2016
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