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Karma
„Ich bin der Eigentümer meines
Karmas.
Ich erbe mein Karma.
Ich bin aus meinem Karma geboren.
Ich bin mit meinem Karma verbunden.
Ich lebe mit der Unterstützung meines Karmas.
Welches Karma auch immer ich erschaffe – gutes Karma oder
schlechtes Karma –
ich werde ihm vererben.
Buddha, Anguttara Nikaya V.57 - Upajjhatthana Sutta Einführung
„Tausende von Geburten liegen noch vor
mir, gute und auch schlechte Geburten. Die Auswirkungen von Karma
(Handlungen) sind unvermeidlich, und in früheren Lebenszeiten
haben wir negatives Karma angesammelt, das nun unvermeidlich seine
Früchte in diesen oder in späteren Leben trägt.
Auf die gleiche Weise, in der jemand, der eine kriminelle Tat
begeht und dabei von der Polizei beobachtet wird, gefangen genommen
und bestraft wird, so müssen wir die Konsequenzen für
die negativen Handlungen aus der Vergangenheit tragen. Diese Handlungen
sind unumkehrbar; wir müssen uns ganz einfach ihren Konsequenzen
unterziehen.“
S.H. der XIV Dalai Lama in: „Kindness, Clarity and Insight“
Das Sanskrit Wort „Karma (oder „Kamma“
in Pali) bedeutet in seiner wörtlichen Übersetzung „Handlung“.
Im buddhistischen Zusammenhang bezieht sich das Wort „Karma“
hauptsächlich auf die Intention, mit welcher jemand etwas tut.
Die kürzeste Erklärung, die ich kenne, lautet: „Du
bekommst was du gibst.“ In anderen Worten: Was auch immer
Ihr absichtlich mit Anderen tut, wird euch in ähnlicher Weise
in der Zukunft geschehen. Unsere größte Schwierigkeit,
Karma zu verstehen und an Karma zu glauben mag die Zeit sein. Die
„Re-Aktionen“ oder „Ergebnisse“ der Handlungen
ereignen sich mit einer zeitlichen Verzögerung. Deshalb wird
es immer sehr schwer sein zu erkennen, welches Ergebnis aus welcher
Handlung heraus resultiert. Handlungen, die wir in früheren
Leben verübt haben, können ihre Konsequenzen in diesem
Leben haben, doch wer kann sich schon an sein früheres Leben
erinnern? Gewöhnlichen Menschen ist es möglich, die Wirkungsweise
von Karma bis zu einem bestimmten Punkt intellektuell zu erfassen,
doch Karma kann niemals vollkommen verstanden werden.
Die Idee, die hinter Karma steckt, kann nicht nur
in Buddhismus und Hinduismus gefunden werden; es scheint, als enthalte
die Bibel die gleiche Botschaft:
„Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten.
Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.“
(Gal. 6:7)
„Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen,
das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“
(Matthäus 7:12)
Auch die „goldene Regel“ des Konfuzianismus sagt etwas
Ähnliches aus:
„Tzu-kung fragte: „Gibt es ein Wort,
das als goldene Regel für das ganze Leben dienen kann?“
Confucius antwortete: Ist nicht Gegenseitigkeit solch ein Wort?
Was Du nicht Dir selbst zugefügt haben möchtest, mach
es nicht mit Anderen.“.“
Aus dem Buch von s.H. dem XIV Dalai Lama „Path to bliss“:
„Manche Menschen missverstehen das Konzept
von Karma. Sie nehmen dieses Konzept für sich so an, als
sei alles vorherbestimmt, und als gäbe es nichts, was das
Individuum daran tun könnte. Das ist ein völlig falsches
Verständnis. Der Ausdruck Karma oder Handlung ist ein Ausdruck
für aktive Kraft; es bedeutet, dass zukünftige Geschehnisse
vollkommen in jedermanns eigenen Händen liegen. Da Handlungen
Phänomene sind, die von einer Person verübt werden,
so liegt es in den Händen dieser Personen, ob sie sich in
Handlungen begeben oder nicht.“
Weshalb an Karma glauben?
Wenn wir uns dafür entscheiden, die Wirkungsweise
von Karma zu ignorieren, neigen wir dazu, sehr viele Probleme zu
erschaffen. Wenn wir beispielsweise etwas sehr Teures haben möchten,
wir es jedoch nicht erreichen können, könnten wir in die
Versuchung geraten, es zu stehlen. Wenn wir schlau und aufmerksam
genug sind, werden wir niemals stehlen. Durch das Stehlen erschaffen
wir nämlich problematische Situationen in unserer Zukunft wie
Armut oder Opfer von Diebstahl zu sein. Dies zeigt uns, dass, selbst
wenn wir die Wirkungsweise von Karma ignorieren, uns die Konsequenzen
unserer Handlungen dennoch immer wieder einholen werden.
Jede Religion lehrt uns über die Konsequenzen
unserer Handlungen. Die Erklärungen mögen sich unterscheiden,
doch spielt es am Ende wirklich eine Rolle, ob uns das Gesetz von
Karma oder Gott selbst zukünftig Probleme bescheren werden?
Beobachtet Eure Gedanken, denn sie werden Worte.
Beachtet Eure Worte, denn aus ihnen werden Handlungen.
Beachtet Eure Handlungen, denn aus ihnen werden Gewohnheiten.
Beachtet Eure Gewohnheiten, denn sie werden Euren Charakter formen.
Beachtet Euren Charakter, denn er wird Euer Schiksal.
Unbekannte Quelle
Zwei der für mich wichtigsten Gründe,
weshalb ich an Karma glaube: Karma präsentiert letztendliche
Gerechtigkeit, da jeder die Ergebnisse seiner eigenen Taten erntet.
Und selbst wenn Karma nicht existiert, so kann ich dadurch, dass
ich an seine Existenz glaube und deshalb negative Taten vermeide,
die Welt zu einem besseren Ort für alle Wesen machen.
Die Wissenschaft hat ein anderes Argument für
die Existenz von so etwas wie Karma. In der Physik wird eine kausale
Beziehung zwischen Handlung und Reaktion angenommen. Es mag interessant
sein, auf die Erklärung der vier Gesetze von Karma zu schauen
und zu erkennen, wie vertraut wissenschaftlich das klingt.
Wie der Buddha lehrte:
„Denkt nicht, dass eine kleine Sünde Euch nicht in
späteren Lebenszeiten wieder begegnen wird.
So wie fallende Wassertropfen einen großen Behälter
langsam füllen,
werden die kleinen Sünden – eine nach der Anderen –
sich ansammeln und Euch schließlich überfluten.
Denkt nicht, dass eine kleine Tugend Euch nicht in Euren späteren
Lebenszeiten begegnen wird.
So wie fallende Wassertropfen einen großen Behälter
langsam füllen,
werden die kleinen Tugenden – eine nach der Anderen –
sich ansammeln und Euch schließlich überfluten.“
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Endloser Knoten |
Der endlose Knoten (siehe das Bild auf der rechten
Seite) symbolisiert die Natur der Realität, in der alles miteinander
verbunden ist und nur in Verbindung mit einem ganzen Netz von Karma
und seinen Auswirkungen existiert. (Er kann auch als ein Zeichen
für langes Leben gesehen werden, da er endlos ist.) Wie Karma funktioniert
Eine sehr gute und verständliche Erklärung
über die Funktionsweise von Karma von Geshe Tashi Tsering in
seinem Buch „The Buddha's Medicine for the Mind: Cultivating
Wisdom and Compassion“:
„Absicht ist das wichtigste aller mentalen
Ereignisse, denn Absichten geben dem Geist eine Richtung und entscheidet,
ob wir uns in tugendhafte, nicht tugendhafte oder neutrale Handlungen
begeben. So wie Eisen machtlos zu einem Magneten hingezogen wird,
wird unser Geist machtlos hingezogen zu den aus unseren Absichten
entspringenden Handlungen. Eine Absicht ist eine mentale Handlung;
und kann ausgedrückt werden entweder durch körperliche
oder sprachliche Handlung. Deshalb kann Karma in zwei Typen unterschieden
werden: Die Handlung der Absicht und die beabsichtigte Handlung.
Die Handlung der Absicht ist der Gedanke oder der Impuls, sich in
eine körperliche oder sprachliche Tat zu begeben. Die beabsichtigte
Handlung ist der körperliche oder sprachliche Ausdruck unserer
Absicht. Karma bezieht sich auf die Handlung der Absicht, doch im
Allgemeinen beinhaltet Karma beide Typen.
Wie kommt es zu der Ansammlung von Karma? Auf jede
körperliche oder sprachliche Handlung folgt geistige Aktivität.
Guter Wille hat eine Geste der Freundlichkeit zur Folge; schlechter
Wille motiviert zu negativen Worten. Schlechter Wille ist die Absicht,
mentales, emotionales oder physisches Leid zu verursachen. Vor,
während und nach einer schlechten Handlung ist schlechter Wille
immer in unserem Geist vorhanden. Der schlechte Wille, der vor und
während einer Handlung vorhanden ist, hat Auswirkungen auf
den geistigen Zustand nach dieser Handlung. Diese Auswirkung –
sozusagen der Same – ist ein karmischer Same, ein durch körperliche,
sprachliche oder geistige Handlung in unseren Geist gepflanzter
Same. Die Kraft oder Tiefe dieses Samens ist durch eine Menge von
Faktoren festgelegt, beispielsweise dadurch, wie stark unsere Absicht
ist, ob wir vollkommen erfassen, was wir tun, ob wir in Übereinstimmung
mit unserer Absicht handeln und ob die Handlung tatsächlich
ausgeführt wird. Diese Samen werden in unserem Geist vorhanden
sein, bis sie ausgereift sind oder zerstört werden. Samen,
die durch negative Handlungen zurückgelassen wurden, können
mit Hilfe der vier gegenteiligen Faktoren oder Gegenmittel zerstört
werden. Die wichtigsten dieser vier Kräfte sind Bereuen der
negativen Handlung und eine Verpflichtung mir selbst gegenüber,
eine solche Handlung nicht noch einmal zu verüben. Samen, die
durch positive Handlungen zurückgelassen wurden, können
durch Ärger zerstört werden.
Selbst wenn wir nicht aufgrund einer negativen
Absicht handeln, so bleibt doch immer ein kleiner Same in unserem
Geist zurück. Diese unvollkommenen Samen sind leichter zu zerstören.
Wenn ein negativer Samen nicht zerstört wird, wird er eine
unangenehme und negative Auswirkung produzieren. Ein positiver Samen
wird eine positive und angenehme Auswirkung haben. Karmische Samen
gehen nicht einmal nach 100 Zeitaltern verloren. Sie werden zur
Reife kommen, wenn die Zeit für sie gekommen ist und die entsprechenden
Bedingungen dafür zustande kommen.
Handlungen, die mit der Motivation verübt
werden, Buddhaschaft zum Wohle aller Wesen zu erlangen, sind besonders.
Die positiven Auswirkungen solch einer Handlung können viele
male erfahren werden, ohne dass sie sich erschöpfen. Tugendhaftigkeit,
die der vollkommenen Erleuchtung gewidmet ist, ist vergleichbar
mit einem magischen Baum, der in jeder Jahreszeit wunderbare Früchte
trägt. Diese Tugenden werden so lange Früchte tragen,
bis Buddhaschaft erreicht worden ist.“
Ein Ausschnitt aus dem Sutra „Die Ursache
und die Auswirkungen von Handlungen“ von Shakyamuni Buddha
aus Lama Yeshe Wisdom Archives:
"Dann sprach Buddha zu Ananda in folgender
Weise:
Die Fragen die du stellst - - Sie alle haben mit früherer
Existenz zu tun, in welcher eines Jeden Geist nicht gleich gewesen
ist. Als Konsequenz daraus im heutigen Leben erscheinen tausend
myriaden unterschiedliche Geistesverfassungen:
Derjenige, der im jetzigen Leben ein hübscher Jüngling
ist, war früher eine geduldige Natur, der hässliche
war von ärgerlicher Natur, der Bedürftige war bedeutsam.
Derjenige, der in diesem Leben gut gestellt und edel ist war in
einem früheren Leben sehr religiös und hat Anderen gedient.
Und jemand, der in einem früheren Leben stolz gewesen ist,
ist in diesem Leben niedrig gestellt. Eine Person, die in diesem
Leben großartig und groß ist, war in einem früheren
Leben einmal sehr respektvoll und würdevoll. Eine Person,
die in diesem Leben kurze Beine hat war in einem früheren
Leben verachtend. Eine Person, die die Herrlichkeit von Buddhas
Lehren beeinträchtigt, wird schwarz und dünn wiedergeboren;
jemand, der sehr schnell isst, wird ohne Essen wiedergeboren werden.
Eine Person, die sehr sparsam mit Feuer und Licht umgeht, wird
alt und gebrechlich wiedergebvoren werden. Jemand, in dessen Augen
alles ein Fehler ist, wird als nachtblind wiedergeboren. Jemand,
der das Gesetz bricht, wird taub wiedergeboren. Eine Person, die
das Gesetz nicht hören will, wird ebenfalls taub geboren.
Eine Person, die sehr mitfühlend ist, wird als lange lebend
wiedergeboren, während eine Person, die andere Wesen umbringt,
mit einem kurzen Leben wiedergeboren wird. Jemand, der Geschenke
gibt, wird reich wiedergeboren werden. Eine Person, die über
Dharma liest und darauf bezogene Fragen stellt, wird sehr intelligent
wiedergeboren werden. Eine Person, die nicht an dem Ort, wo sie
lebt, bleiben kann, kommt von den Affen; eine Person, die anderer
Menschen Füße und Hände fesselt, wird gelähmt
an Händen und Füßen wiedergeboren werden. Eine
Person, die böse Leidenschaften hat kommt von Schlangen und
Skorpionen. Eine Person, die ihre Gelübde hält, wird
mit den vollständigen sechs Arten der Organe wiedergeboren
werden. Wohingegen eine Person, die die Gelübde bricht, nicht
mit den sechs Arten von Organen wiedergeboren wird. Eine unsaubere
Person hat früher einmal als Schwein gelebt; eine Person,
die Lieder und Tanz mag hat früher einmal als Schauspieler
gelebt. Eine gierige Person hat früher einmal als Hund gelebt.
Ein Mensch, der in einem früheren Leben andere Wesen kastriert
hat, wird mit unvollständigen Geschlechtsorganen wiedergeboren
werden. Eine Person, die eine ihr überlegene Person beleidigt,
wird mit kurzer Zunge wiedergeboren werden. Eine Person, die in
einem früheren Leben einen Ehegatten verführt hat, wird
als Gans wiedergeboren. Eine Person, die in einem früheren
Leben inzest begangen hat, wird als Spatz wiedergeboren.“
Die vier Gesetze des Karma
- Ergebnisse sind ähnlich ihrer Ursache. Einfach ausgedrückt:
Wenn ich Anderen Leid zufüge, werde ich selbst Leid ernten.
Es wird dabei davon ausgegangen, dass „positive Taten“
positive Ergebnisse haben. „Negative Handlungen“ hingegen
führen zu Leiden.
- Keine Ergebnisse ohne Ursache. Dinge erscheinen nicht einfach
aus dem Nichts heraus.
- Wenn eine Tat einmal verübt ist, muss es auch ein Ergebnis
geben. Wie bereits gesagt: Dinge können nicht im Nichts vergehen.
- Karma expandiert. Wenn wir einmal die Absicht einer Handlung
in unserem Geist haben, so ist die Tendenz da, dies zu einer Gewohnheit
werden zu lassen. So könnte es beispielsweise schwer sein,
die ersten Menschen zu töten; doch nach dem man es einige
Male gemacht hat, wird es „normal“.
Was nötig ist, um Karma zur Reife zu bringen
1. Eine frühere Handlung.
2. Bedingungen: Die Umstände müssen vorhanden sein, die
mich das bestimmte Ergebnis erfahren lassen.
3. Ein verwirrter Geist. Wenn wir keinen verwirrten und von Trugbildern
verschleierten Geist haben, werden wir das Ergebnis unserer Handlungen
nicht erfahren. Dies geschieht bei Arhats und Buddhas; ihr Geist
ist frei von Verwirrungen und Trugbildern, so dass Karma bei ihnen
keine Rolle mehr spielt. Es sollte hier verstanden werden, dass
wir, wenn es kein Karma gibt, das zur Reife kommen kann, wir niemals
etwas Unangenehmes erfahren würden – Einfach deshalb,
weil wir solcherlei Dinge aus einem freudvollen Zustand (wie Nirvana)
heraus wahrnehmen würden. Was entscheidet über die Stärke des
Ergebnisses?
Die Stärke der Ergebnisse unserer Handlungen hängt von
vielen verschiedenen Faktoren ab:
-
Unsere Absicht – Unsere Absicht ist
der wichtigste Faktor, denn unsere Handlungen hängen maßgeblich
von der Absicht ab, mit der wir sie verüben. Sei es negativ
oder positiv.
-
Die Natur der Handlung: Ganz offensichtlich
ist Geschwätz weniger schlimm als Töten.
-
Die eigentliche Tat: Ob wir jemanden aus
Selbstverteidigung heraus oder aufgrund von Folter töten
macht einen großen Unterschied, dies hängt auch wieder
mit unserer Absicht zusammen.
-
Die Grundlage oder das Objekt: Es macht
einen erheblichen Unterschied, ob wir unsere Mutter oder eine
Ameise töten.
- Wiederholung: Wie oft wir diese Handlung wiederholen.
-
Das Gegenteil tun: Wenn wir uns Anderen
gegenüber immer schäbig verhalten und niemals versuchen,
etwas Gutes zu tun, dann werden die Konsequenzen sehr stark
sein.
Wie wir das Ergebnis unserer Handlungen erfahren
hängt von unseren anderen Handlungen ab. Wenn wir beispielsweise
das Ergebnis davon erfahren, dass wir einen ganzen Tag lang hungrig
gewesen sind, gibt es einen großen Unterschied dahingehend,
ob wir dies als ein Ergebnis einer negativen Handlung aus einem
früheren Leben erfahren oder einfach, weil wir an diesem Tag
schlicht nichts essen konnten.
Was ist Gutes und schlechtes Karma?
Interessanterweise zwingt die buddhistische Antwort
auf diese Frage uns, selbst nachzudenken und zu entscheiden. „Positive
Handlungen“ sollen ein angenehmes Ergebnis haben, während
„negative Handlungen“ ein unangenehmes Ergebnis haben.
Das Ergebnis erscheint nicht sofort, sondern es kann offensichtlich
mehrere Lebenszeiten dauern, bis Karma zur Reife kommt. Wenn ich
Eis stehle und es mit Genuss verspeise, so ist der Genuss nicht
das Ergebnis des Stehlens des Eises; es mag vielmehr das Ergebnis
davon sein, dass ich einmal jemandem geholfen habe. Das Ergebnis
des Stehlens des Eises muss unangenehm sein, vielleicht, dass etwas
von mir gestohlen wird. In
A Living Buddhism for the West
Lama Anagorika Govinda erläutert eine andere Annäherung:
„All das Leiden in dieser ‚Welt entsteht
aus einer falschen Einstellung. Die Welt ist weder gut noch schlecht.
Es ist nur die Beziehung zu unserem Ego – unser Ego selbst
-, dass die Welt auf die eine oder andere Weise erscheinen lässt.“
Diese Annäherung steht in Bezug zu der Art,
wie unser Geist die Welt wahrnimmt. (Siehe dazu die Seiten über
Emotionen). Was ich tun kann, um früheres schlechtes
Karma zu reinigen
Niemand möchte leiden, und deshalb möchten wir uns alle
von möglichen negativen Konsequenzen für unser Tun befreien.
Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten, und vielleicht
sollten wir sie alle ausprobieren und herausfinden, welche für
welche Situation am besten geeignet ist:
Um zu vermeiden, dass man negative Gedanken hat, die dann auch
zu negativen Handlungen führen, müssen wir unsere eigenen
Gedanken und unser Verhalten beobachten und kontrollieren und unsere
negativen Einstellungen zerstören. Wir können außerdem
positive Gedanken hervorrufen, die dann zu einer positiven Einstellung
führen. Wir können vermeiden, dass negative Samen zur
Reife kommen, in dem wir die Samen zerstören. Auch wenn dies
die negativen Handlungen nicht vollkommen stoppt, so kann es zumindest
helfen, dass die Ergebnisse (die Konsequenzen) nicht erscheinen.
Wenn wir Leerheit wirklich erfassen (siehe die Seite über Weisheit),
und wenn wir dann unsere Verwirrungen und Trugbilder vertreiben,
dann befinden wir uns nicht mehr unter der Kontrolle von früherem
Karma. Die vier Kräfte der Reinigung
Die Übungen der Reinigung, die wir im Buddhismus
anwenden, sind nicht unähnlich der Übungen in vielen anderen
Religionen. Das Wichtigste dabei ist die Ehrlichkeit und Offenheit
gegenüber sich selbst. Wenn jemand sein früheres schlechtes
Karma reinigen möchte, muss jemand Gegenmittel mit der richtigen
Einstellung ergreifen. Dies wird in den folgenden vier Kräften
der Reinigung zusammengefasst:
-
Kraft des Objektes: Man
sollte an alle fühlenden Wesen denken, die man vielleicht
verletzt haben könnte. Man erinnert sich an all diese fühlenden
Wesen und die drei Zufluchtsjuwelen (Buddha, Dharma und Sangha),
in dem man Mitgefühl gegenüber allen fühlenden
Wesen entwickelt und Zuflucht zu den drei Juwelen nimmt.
-
Kraft des Bereuens: Dies
sollte nicht einfach sinnloses Bereuen oder Selbstmitleid sein,
denn es handelt sich dabei nur um ein sinnloses emotionales
Qual. Vielmehr sollte man sich und seine Handlungen genauestens
untersuchen und begreifen, dass die negativen Taten der Vergangenheit
so nicht noch einmal verübt werden sollten.
-
Kraft des Versprechens:
Man sollte geloben, diese negativen Handlungen niemals wieder
zu verüben. Es kann auch schon gut sein zu geloben, dass
man die negative Handlung für eine bestimmte Zeit nicht
mehr verüben wird oder dass man sich in jedem Falle wenigstens
bemüht, dies nicht nochmals zu wiederholen. Wenn man an
dieser Stelle der Übung nicht ehrlich zu sich selbst ist,
dann macht die ganze Übung keinen Sinn.
-
Kraft der Übung: Jede
positive Handlung mit einer guten Motivation kann als Übung
verwendet werden. Im Buddhismus kann man Niederwerfungen machen
(sich selbst auf den Boden werfen – als ein Zeichen, Stolz
zu zerstören), Opfergaben darbringen (als Gegenmittel der
Begierde), buddhistische Texte lesen (als Gegenmittel für
schlechte Gedanken und Ignoranz/Unwissenheit), Mantras rezitieren,
etc. Es wird häufig erklärt, dass man ein Feld säubern
muss, in dem man es von Felsen und anderem Schrott befreit,
um dann dort Samen durch Studium und Meditation sähen zu
können, Wasser und Düngemittel geben zu können,
in dem man positive Handlungen verübt und so wird automatisch
Neues erwachsen.
Praktische Konsequenzen von Karma
„Was schaut der Fischermann nach Wasser in trockenen, toten
Flussbetten?
Er, der auf spirituellen Fortschritt hofft, entwickelt weder Weisheit
noch Verdienst.“
S.H. der VII Dalai Lama in: „Songs of spiritual change“
Zunächst einmal muss ich verstehen, dass ich
meine gegenwärtige Situation nicht ändern kann, und ich
sollte verstehen, dass ich alles, was ich jetzt erfahre, aufgrund
meiner früheren Taten erfahre, als mein Geist angefüllt
war mit Verwirrungen und Trugbildern, und dass nun einfach die richtigen
Umstände gekommen sind, um dieses Karma zu seiner Reife zu
bringen. Ich kann wählen, ob ich eine egobezogene Reaktion
auf meine Situation zeige und dadurch mein eigenes Leiden in der
Zukunft erschaffe, oder ob ich alles annehme, wie es ist. Ich kann
mich auch dafür entscheiden, eine Reaktion auf die gegenwärtige
Situation zu zeigen, die das Wohl Anderer einschließt und
dadurch auch Glück für meine Zukunft erschaffe. Wenn ich
auf die gegebene Situation reagiere, ohne dabei nachzudenken und
aufmerksam zu sein, erschaffe ich Leid für die Zukunft. Die
Anderen, denen ich gerne einen Vorwurf daraus machen würde,
dass sie mir Probleme bereiten, sind nur die Bedingungen und Umstände,
die mein negatives Karma zur Ausreifung bringen. Karma zu verstehen
bedeutet, dass ich verstehe, dass ich die volle Verantwortung dafür
habe, was mir in der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft
geschieht. Positives Denken und Handeln wird mir und Anderen viel
besser tun als negativ zu sein und mich in dieser Weise zu verhalten.
„Karma ist nichts Kompliziertes oder Philosophisches. Karma
bedeutet, Euren Körper, Euren Mund und Euren Geist anzuschauen.
Zu versuchen, diese drei Tore so rein wie möglich zu halten,
ist die Praxis des Karma.“
Lama Thubten Yeshe in: „The bliss of inner fire“
Das Schiksal liegt in unserer Hand – Eine
Parabel
In einer längst vergangenen Zeitgab es einen
alten Mönch, der durch viel Fleiß einen hohen Grad an
Spiritualität erreicht hatte. Er hatte einen jungen Novizen,
der ungefähr acht Jahre alt sein mochte. Eines Tages sah der
alte Mönch dem Jungen ins Gesicht und erkannte, dass der Junge
in wenigen Monaten sterben würde. Traurig darüber riet
der Mönch dem Jungen, einen langen Urlaub zu nehmen und seine
Familie zu besuchen. „Lass dir Zeit“, sagte der Mönch.
„Beeile dich nicht.“ Der Mönch fühlte, dass
der Junge mit seiner Familie sein sollte, wenn er starb.
Drei Monate später sah der Mönch den Jungen zu seinem
großen Erstaunen jedoch zurückkehren. Als er dem Jungen
erneut ins Gesicht blickte sah er, dass der Junge nun bis in ein
hohes Alter leben würde. „Erzähle mir alles, was
dir auf deiner Reise geschehen ist“, sagte der Mönch.
Und so begann der Junge, dem Mönch von seiner Reise zu erzählen.
Er erzählte von Dörfern und Städten, die er gesehen
hatte, über Flüsse, die er überquert und Berge, die
er überstiegen hatte. Dann erzählte er, wie er eines Tages
zu einem reißenden Fluss gekommen war. Als er den Strom gerade
überqueren wollte sah er, dass eine Gruppe von Ameisen auf
einer Insel, die der Wasserstrom in seiner Mitte geformt hatte,
gefangen war. Aus lauter Mitgefühl für diese Ameisen brach
er einen Zweig von einem Baum ab und legte ihn zwischen das Ufer
des Stromes und die kleine Insel, auf der die Ameisen gefangen waren.
Er hielt den Zweig fest, während alle Ameisen von der Insel
über den Zweig zum festen Land gingen. Dann ging er weiter.
„So“, dachte der Mönch zu sich selbst, „deshalb
haben die Götter seine Tage verlängert.“ Positives Karma ist nur einen Mausklick entfernt
Wenn Ihr beim Lesen bis an diese Stelle gekommen
seid und Euch das alles nicht gelangweilt hat, dann habt Ihr bereits
sehr viel Positives angesammelt. Es braucht gar nichts Besonderes,
positive Taten zu vollbringen. Man kann es sogar mit einigen Mausklicks
und einigen mitfühlenden Gedanken tun. Interessiert? Dann klickt
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Links für einige Ideen an:
Ausführungen über die Meditation über
Karma
„Karma wird häufig fälschlicherweise
mit einer Art Schiksal verwechselt. Doch es ist mehr wie eine
Ansammlung von Neigungen, die uns zu bestimmten Verhaltensweisen
hinziehen können, die dann wiederum selbst zu Neigungen werden...
Doch es ist nicht notwendig, ein Gefangener von altem Karma zu
sein... Aufmerksamkeit verändert Karma. Wenn Ihr meditiert,
erlaubt Ihr Euren Impulsen einfach nicht, sich in Aktionen niederzuschlagen.
Ihr schaut sie Euch nur an. Wenn Ihr sie Euch so anschaut versteht
Ihr schnell, dass sie alle in Eurem Geist auftauchen und wieder
verschwinden, dass sie ein eigenes Leben haben, dass sie nur Denken
sind und dass Ihr nicht von ihnen regiert werden müsst. Nicht
auf Impulse zu reagieren oder sie nicht zu füttern hilft
Euch, ihre Natur direkt zu erkennen. Diese Übung verbrennt
die Impulse nach und nach im Feuer der Konzentration, des Gleichmutes
und des Nicht-Tuns. Zur gleichen Zeit werden kreative Einsichten
und kreative Impulse nicht länger von den turbulenteren,
destruktiven Impulsen zerquetscht . Sie werden genährt dadurch,
dass Ihr sie wahrnehmt und in Eurem Bewusstsein haltet.“
Jon Kabat-Zinn, in: „Wherever You Go, There You Are“
Nur zum
Spaß
Ab und zu ist mann die Fliege, und ab und zu die Windscheibe
des Autos.
Unbekannt
Gute Entscheidungen entstehen durch slechte Erfahrungen,
und eine Menge davon entsteht durch schletchte Entscheidungen..
Letzter
Änderung:
March 29, 2008
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